Auferstehung
Das Kreischen einer Elster ruft mich in
den Tag
Tag der Auferstehung.
Weißt Du noch?
Fast auf den Tag genau drei Jahre ist es her.
Wenn Träume
schleichend untergehen
im Farbenspiel des Dämmerlichts
Wenn Hoffnungen ins Nichts bald fliehen
die nur für kurz mal einst gediehen
So find ich dennoch oft im Nichts
den Horizont des Gesterns flehen
Und sehe Leichen unvergraben
in Teichen Blasen alter Narben
in Vasen Meere voller Tränen
Die dort am letzten Ort sich wähnen
Ein Milan mahnt mich zur Ruhe.
Früher Gesell.
Hell langsam versucht der Tag zu scheinen
Das Weinen der Schäfchenwolken
schwebt nur hinfort
in die Stratosphäre
Und ein Trauerlied begleitet sie
die alten Irrtümer
die Lichter des Vergessenen
die nur für kurz noch aufblitzen können
Wo wart Ihr gestern?
Im Farbenspiel
des Unterganges
Kein Ziel mehr scheint im Sein verscharrt
Wo längst im Nirgendwo verharrt
Das Schallen alter Abgesänge
Und alles Licht im Schoß der Fänge
Des Nachtigallenabgesanges.
Brunnen sind manchmal tief.
Auch die des nie Gelebten.
Vieles wurde aber gelebt
Und die schönsten Dinge waren oft unsichtbar
Empathische Blicke des Verstehens
Angekommene Wünsche
Und auch die tiefste Umarmung
die tatsächlich die Arme bemühte
fand Ihre wahre Tiefe
in der Berührung der Seelen....
Wenn manchmal
Zweifel Kreise ziehen
wenn Finsternis im Aufbruch schwebt
will niemals ins Vergessen fliehen
wie viel vom Traum noch immer lebt
Der Traum hebt kurz seine Fühler
und wartet auf den nächsten Hauch
des Morgenwindes
Auch heute werden wir uns irgendwo begegnen
Deine Seele habe ich längst gelesen
Weiß nicht, ob es der Wind war
oder ob keinen irdischen Weg sie braucht
Jedenfalls sehe ich Träume langsam
zerbrechlich taumelnd
in den Tag entschweben
gefräßige Vögel
können ihnen nichts anhaben...
©DeGie 20.04.03
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