I.Astalos
Dieser
Autor fällt auf diesen Seiten etwas aus der Reihe:
Die Werke von I. Astalos sind zwar sehr reich an Bildern, jedoch allesamt
ungereimt.
Eigentlich sind es keine richtigen Gedichte.
Nö, Prosa auch nicht.
Vielleicht
liegt das daran, daß der frühere (und jetzt wieder, aber nur nebenher)
MAD-Zeichner Astalos mehr
Karikaturist denn Dichter ist ...
Schon
1979 - aus Anlaß seines ersten von insgesamt drei MAD-Taschenbüchern -
schrieb Herbert Feuerstein:
"Als
sich I.Astalos vor genau vier Jahren bei MAD bewarb, wußten wir sofort:
Das ist der richtige Mann für uns! Leider wollte er jedoch den Job als
MAD-Bürobote nicht haben und wurde stattdessen Zeichner.
Kurz darauf brachte er uns seine erste Zeichnung: Gut gemeint, aber
unsicher im Strich, mit falschen Proportionen und ohne jeden Schwung.
Zur
Verbesserung seiner Zeichentechnik begann Astalos ein Kunststudium in
Stuttgart. Und so entstand über die Jahre jener typische Stil, wie wir
ihn aus jedem MAD-Heft kennen: Gut gemeint, aber unsicher im
Strich, mit falschen Proportionen und ohne jeden Schwung."
Weniger
bekannt ist vielleicht, daß Astalos regelmäßig für Micky-Maus-Hefte
zeichnet. Allerdings beschränkt er sich dort auf Entwürfe für die Titelblätter.
Warum dem so ist?
Nun, Ivica möchte auf keinen Fall Handlungen zeichnen, die derart
komplex sind, daß er sie nicht versteht ...
Hier vertreten (letzte Aktualisierung 01.07.05):
Märchen
Der
Froschkönig im
Sonderangebot (*) /
Der
überdimensionale
Froschkönig
(*) /
Aschenputtel
(*) /
Schneewittchen
(*) /
Der
Drachentöter (*) /
Die
Bremer Stadtmusikanten (*)
Sternstunden
der Menschheit
Edison
erfindet die Glühbirne (*) /
Röntgen
erfindet die Röntgenstrahlen (*)
Illustrierte
Gedichte und Hörspiele
mit
MP3-> Tagebuch /
DeGie (2 Bilder, *) /
mit MP3-> Schubpferde
/ DeGie (2 Bilder, *) /
mit MP3-> Zapfenstreich
/ DeGie (*)
mit Lied (MP3)-> Die
Ordnung der Schliefer / DeGie /
mit Lied (MP3)->
Das
Schnabeltier, kurz vor dem Aussterben / DeGie
(*) /
mit MP3-> Tiger
Übermü / Ludwig Janssen (*) /
mit MP3-> Die
Scheuche Ludewich / DeGie /
mit MP3->
Geblauchsanweisung
/ Irene Klopfstock (*) /
Pinguine
/ Bruno Bansen (*) /
mit MP3->
Offenbarung / DeGie (*) /
mit Hörspiel (MP3)-> Die
Geschichte von Emma, Mio und dem fiesen Riesen Elop / DeGie (*) /
I.Astalos
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©
I.Astalos 6/05:
Aus:
Die
Ordnung der Schliefer
/ DeGie
->
zur musikalischen Audio-Version (MP3) ...
|
© I.Astalos
Aus:
Edison
©
I.Astalos 9/04
Aus:
Zapfenstreich
/ DeGie
© I.Astalos
Aus:
Bremer
Stadtmusikanten
©
I.Astalos 11/10
->
Die Geschichte von Emma, Mio und dem fiesen Riesen Elop / Hörspiel (MP3),
DeGie
|
Bruno
Bansen
Bruno gilt als ausgezeichneter Kenner und Beobachter der heimischen wie
unheimlichen Tierwelt - ob er jetzt das Schwimmenlernen von Fischen als
geduldiger Beobachter einfängt oder aber sich für das artgerechte Betragen
nach Süden fliegender Pinguine einsetzt.
Bei
inzwischen 5 herausgegebenen Büchern (Rezensionen
hier verfügbar) ist es natürlich klar, daß der
märchenfeste Nordländer, der inzwischen im gesamten deutschsprachigen Raum
regelmäßig auf Lesereise geht und an jedem Winkel jener Region
überraschend auf Liebhaber seiner Schreibkunst trifft, alle Themen gewissenhaft und akribisch
bearbeitet.
Deren nächste werden übrinx u.a., wie angedeutet, die Tierwelt (auf
diesen Seiten stark repräsentiert) und die
Märchen (empfohlen sei vor allem das ellen- aber ob seiner
Qualität sicher nicht zu lange "Dornröschen") sein. Zu diesen noch nicht erschienenen Büchern finden sich
hier bereits so einige Leseproben.
Darüber hinaus können sich die Beagle-Maniacs unter uns auf ein
künftiges Prosa-Buch freuen. Wem
diese Zukunfts-Aussichten wenig nutzen, da der 80. Hochzeitstag, die
Geburt des 17. Kindes oder die Ernennung zum Bundespräsidenten oder
Papst schon in den nächsten Tagen ansteht, dem sei als Geschenkidee das
grandiose "Von Göttern und anderen Menschen", aus dem sich
hier Leseproben finden, empfohlen!
Hier vertreten (letzte Ergänzung am 01.07.05 - MP3,
letzte Aktualisierung am 31.05.07):
Siegfried
(mit Illustration von I. Astalos)
/
Satyr (*) /
Der Federkiel /
Goethe und Herr von Stein (*) /
Silber-
und Goldfisch (*) /
Die
Sardine (*) /
Die
Cabrio-Dose (*) /
Fahrrad-Diebstahl (*) /
Meyer chattet /
Dornröschen (*) /
Brunos
Tierwelt:
Ein
Fisch will schwimmen lernen... (*) /
Das Krokodil /
Flöhe (*) /
Die Brille /
Ein Storchenpaar /
Im finstern Tann ... (*) /
Die Hyäne (*) /
Die Kuh auf dem Eis (*) /
Der Wal /
Der Papagei /
Die
Schlange und das Wasserschwein (*) /
(/
Über
die Hürdenlaufqualitäten von Schleichen (DeGie)) /
neu vertont (MP3)->
Wie Pinguine in 6 Zeilen gen Süden fliegen (mit
Illustration von I. Astalos)
(/
Nachruf darauf (DeGie)) /
Der
"Ochs vorm Berg" in 6+3 Variationen
(Special
Guest: DeGie)
Von
Göttern und anderen Menschen:
Hera, Ehefrau von Zeus (*) /
"Also", sprach Zarathustra (*) /
... zum guten Schluß ... (*) Rezensionen
von Brunos Büchern
Bruno
Bansen
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Siegfried
Bruno
Bansen © 2003
Jung Siegfried dachte grad ein wenig,
er tat das selten für gewöhnlich
und wenn, nicht viel, er überlegt,
dann gehend er sich hinbewegt
zur Waffenkammer, wo sein Schwert
dieweil sehr scharf, auch hin gehört.
Er holt sich dies und steckt es weg
er hat was vor, zu diesem Zweck
besteigt er’n Gaul, gibt ihm die Spor'n,
der springt gleich an und spitzt die Ohr’n
und um die Ecke sieht er bald
den Stadtpark und des Stadtpark’s Wald.
In diesem nun, treibt Schaber-nackt,
ein grüner Drache, welcher kackt
auf Rosenbeete und Rabatten,
kurz, wo sie’s sonst verboten hatten,
und auch wo wär ein Rauchverbot,
da qualmte jener wie ein Schlot.
Jung Siegfried hatte, was verbürgt,
das Tier zunächst am Hals gewürgt,
doch wurde heiß ihm hinterwärts,
der Drache nämlich hat am Sterz
ihn angesengelt und zuletzt,
in Gänze fast in Brand gesetzt!
An diesem Platz in der Natur
Jung Siegfried meinte, „Dreizehn Uhr,
so gern mir’s Leid tut, muss ich enden"
man sah ihn sich zum Drachen wenden:
„Ich bring dich um und meuchel dich
im Lauf des Tages sicherlich!"
Es lief der Tag, die Zeit desgleichen,
man nahm sich die, ließ sie verstreichen,
Jung Siegfried war noch immer jung,
das weiss man dank Erinnerung,
als er nach seinem Mittagsschlaf
noch einmal diesen Drachen traf.
Er traf, ich sagte es ja eben,
das grüne Vieh schied aus dem Leben,
vermittels Schwert, was scharf und blinkend.
Frau Krimhild saß vom Söller winkend,
Der Anblick, den der Drache bot.
war nicht so schön – er war sehr tot.
Fahrrad-Diebstahl
Bruno
Bansen © 2003
„Ich fahr’ vor Wut aus meiner Haut!“
erklärt der kleine Schlingel,
man hat sein Fahrrad grad geklaut
und zwar mitsamt der Klingel.
Die schönste Klingel, schrill und laut
drum meint der Jüngling barsch
„Wenn ich den treff, der mich beklaut
dem tret ich in den Arsch!“
Der Ochse spricht eine Fremdsprache
© Bruno Bansen März 2003
Der Ochs stand vor‘m Berge und brüllt laut "Iii-Aaaaa"
Erstaunt hört‘s ein Esel, der relativ nah,
"Was heißt das auf Ochsisch – das sage mir, du,"
Der Ochs übersetzte es: "Wörtlich heißt‘s Muuuuh!"
aus der Serie: "Ochs
vorm Berg"
|
Steffen
Heinig
Chemisch
betrachtet ist ein Reimpaar eine schwer lösliches Gemisch aus über
Konsonantenbrücken verbundenen Vokalketten der Länge n, wobei n die Zahl 20
selten übersteigt.
Da Versuche, Reime über Katalysatoren unter Hitzeeinwirkung zu sinnvollem
Unsinn zusammen zu setzen, im Kern erfolglos blieben, sah sich Steffen
genötigt zu erforschen, ob die endständigen n-Ketten per Hinzufügen von
ungeordneter mechanischer Energie zum gewünschten Ziel zu führen wären, was
er in seiner Dissertation "Torsion von leichten Molekülen in
Hohn-geeichten Kohlemühlen" eindeutig nachweisen konnte.
Da während Heinigs Studienreisen zum Thema auch ein Austausch mit
Leimdichteln aus dem Rand des Rächelns (seit seinem Besuch auch "Rand
des Rachens" genannt) unumgänglich erschienen war, gilt der sympathische
Wissenschaftler heute nicht nur als einer der größten Reimschüttler
Zonesiens, sondern steht darüber hinaus im Ruf, im vom Fischfang
befreiten Teil der Angelsächsischen Welt einer der wenigen wirklichen Kenner
Fernöstlicher Lyrik zu sein.
Wem Schüttelreimgedichte mit unter 150 Zeilen zu popelig erscheinen, der
erfährt in der Schneewittchen-Adaption des hier besprochenen Autoren
überdies auch noch einiges über die Märchenfestigkeit des Genannten, die
weit über neumodischen Kram wie den Struwwelpeter hinaus geht
...
Hier vertreten (letzte Aktualisierung
14.02.09):
neu-> Geschütteltes Pferd
/
neu-> El-Ledigt (chinesische Rezitation)
/
neu-> Das geschüttelte Schneewittchen
/
neu-> Alles auf einen Streich
/
neu-> Über den Durst /
neu-> Vom gelüsteten Lecken (chinesische Lesung)
/
neu-> Beim Zahnarzt (geschüttelt)
/
neu-> Die Erlbluse
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Geschütteltes Pferd
Steffen Heinig © 2006
Ein Recke ritt sein Schinderross,
als er auf wilde Rinder schoss.
Doch lief die Schecke sauer trudelnd
und überdies in Trauer sudelnd.
Allmählich sah der Kecke rot,
am Pferde roch der Recke Kot
und fand, weil er das Stinken schaute,
mit Grauen, was am Schinken staute.
Auch vorn ertönte Klagen, Meckern,
ein Drängen, Zwängen, Magenkleckern,
weil Gras mit Macht im Schlunde ruckte,
worauf das Ross ’ne Runde schluckte.
Die Schecke blickte bang und hockte.
Der Recke saß am Hang und bockte:
„Kein Wunder, dass der Magen krampft,
wer Gras bis hoch zum Kragen mampft!“
In Wahrheit litt das Schinderross,
nur weil ein Recke Rinder schoss!
El-ledigt (chinesische Rezitation)
Steffen Heinig © 2006
in Knäblein saß im Schneideglas
und spülte Schmelz am Knie.
Es litt und fiel, nun litt es viel
und kühlte Knie wie nie.
Wie lief das Blut, es lief das Kind:
„Mama, ich schlammte mich.
Ich litt in Lichtung Lichtung doch
im Glase lutschte ich.“
„Du lügst, mein Sohn, ich lüge dich.
Ich fühle das genau,
du fühltest doch den Schimmel wild,
nun ist die Blaue blau!“
„Oh nein, ein Hammel lag im Glas,
mit langem Hammelstiel!
Ich habe keinen Schimmel mehl,
wie ich vom Schimmel fiel.
Mit Schlecken lag ich legungslos
im legennassen Glas
Nun lammte mich ein Hammellamm
am Lücken so zum Spaß.
Die Hammelhelden schleckten mich
ganz schlecklich im Gesicht.
So lag ich stall am Hammelstall
und lief: “Das tut man nicht!“
Ich lieb schnell all die Spucke weg,
und humpelte nach Haus,
doch übel übelgab ich mich
aus meinem Lachen laus.
Leib bitte Salbe auf mein Knie,
und pudel auch mein Bein.
Dann pflück ich eine Lose lot
zum Dank – oh Mami mein!“
|
Gerd
Geiser
Es
ist alles andere als Zufall, daß Gerd auf diesen Seiten die Lücke zwischen
Bruno Bansen und Steffen Heinig einerseits und Klaus-D. Heid schließt!
So spannt ebenjener Humordichter seinen gereimten Bogen von heiter-harmlosen
Satiren aus dem Tierreich über alberne Nonsens-Texte bis hin zu
zynisch-makabren bis tiefsinnigen Texten, die es unserem Verbindungsglied
zwischen Kopf und Rumpf zuweilen schwer machen, die resultierende
Zwerchfellbewegung wieder loszuwerden ...
Wer seinen Kindern zum Einschlafen ein paar Geiser-Texte vorlesen möchte,
sollte also tunlichst darauf achten, daß diese vielleicht vom Waschsalon des
gleichnamigen Bären handeln oder vom Tinten-Killer des gleichnamigen Hais,
weniger aber von der Folter in Guantanamo, wie sie Murat Kurnaz jüngst
schriftlich darzulegen beliebte!
Ganz selten mal gelingt es Gerd sogar, ganz einfach sehr aufmerksam seine
Umgebung zu beobachten und deren Schönheit besinnlich in passende Worte zu
fassen (auf diesen Seiten aber wirklich nur in "Letzten Sommer").
Wo bleiben denn da die obligatorischen Zoten, Herr Geiser?!
Kehren wir aber zurück zum Regelfall ...
Texte, die wie das legendäre "Damals, im Wilden Westen" einfach
alle klassischen Geiser-Features vom Nachdenklich-Wahrhaftigen bis zum
wortwitzig-Faxigen erschließen, lassen den geneigten Leser erhoffen, daß
zwischen Buchdeckeln eines Gerd G. die Krämerseelen und Seemakrelen einst
noch mehrfache Verstärkung bekommen werden ...
Hier vertreten (letzte Aktualisierung
04.06.07):
Gott
sei Dank /
Der
Killer-Hai /
Letzten
Sommer /
Horsti
und Rapunzel /
"Fünf
Jahre meines Lebens" von Murat Kurmaz /
Waschbärs
Waschsalon /
Mein
Traummann (6 Teile) /
Der
Keuschheitsgürtel /
Damals,
im Wilden Westen /
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Damals,
im Wilden Westen
Gerd Geiser
© Januar 2007
In den Appalachen wachen
nachts die Irokesen.
Sehn sie nichts und hörn sie nichts,
dann ist auch nichts gewesen.
Und wenn nichts war, dann freun sie sich
und fangen an zu lachen
darüber, dass kein Bösewicht
sie zwang, ihn tot zu machen.
Doch wenn die Appalachen-Wachen
nach der Nachtschicht weinen,
dann steht so manches Bleichgesicht
nicht mehr auf seinen Beinen.
Der Weiße Mann ist anders drauf:
Nach kurzem Federlesen
belacht er jedes Mal aufs Neu
den toten Irokesen.
Der Keuschheitsgürtel
Gerd Geiser
© Januar 2007
Wiedersehensfeier der heimkehrenden Krieger
Im Ulmengrund
die Freundesrund
sitzt Stund um Stund,
und Kunigund,
so wohl gerundt,
so urgesund
tut Siegmund kund:
"Ich sitz mir wund
und blau und bunt
den Hintern." Grund:
Tief unterm Bund
vorm Honigmund
ein Schloss sie schund.
Doch Siegesmund,
der blöde Hund,
den Schlüsselbund
nicht wieder fund.
|
Klaus-Dieter
Heid (Lessing)
Zuhause
ist Lessing eigentlich in der Kurz- bis Ganzschönlanggeschichte, wo er schon
viele hundert Exemplare zu Papier gebracht hat. In Anlehnung an den alten deutschen
Schriftsteller benutzt er hierfür - auch in gedruckten Büchern, von denen es
schon einige gibt - bevorzugt den Künstlernamen "Klaus-D.
Heid".
Und sollten Sie mal Artikel vom Autoren "Max Blum" lesen, so wird es
sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen von den erwähnten beiden nicht
verschiedenen Schreiber handeln.
.
Thema von Heids Werken ist zum einen der nicht ganz so gemäßigte Zynismus, zum
anderen Wahnsinn und Tod, was wohl auch die beiden Kurzgeschichten "Le
Manuela" und "Der letzte Herbst" ganz gut bezeugen können.
Reimwerke
wie "Ende" und die beiden Ausschnitte aus dem legendären
Teamwork-Thread "Bissiger Humor" zeigen uns indes, daß sich Lessing auch außerhalb der Prosa
durchaus sehr
zuhause fühlen kann, wobei ihm sein exzellentes Reimgefühl sicher behilflich
ist.
Hier vertreten (letzte Aktualisierung
01.07.05 - MP3):
Die 24 Stunden von Le Manuela /
Gestern /
Rache /
Das Mikrophon (*) /
Auch das noch /
Die
Sanduhr /
Mann /
Mein letzter und allerletzter Wille /
Ende /
Der letzte Herbst /
mit Audio-MP3->
Hexerei (Teamwork) /
Die Mühle (Teamwork)
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Ende
Lessing
© 2003
Die Sonne scheint
hier leider nicht,
doch spendet trotzdem
reichlich Licht,
ein Strahler, der
frontal gerichtet,
mich pausenlos
brutal belichtet.
Die Sonne scheint
hier wirklich nicht,
wenn irgendwann
die Psyche bricht,
die nun, nach etwa
vierzehn Tagen,
nach Hunger, Durst und
vielem Schlagen
die letzte Kraft
in mir gebrochen
und ich, den Tod im
Angesicht,
geschunden, krank
und ohne Hoffen,
bereit bin,
alles preiszugeben.
Die Sonne scheint
hier wirklich nicht.
|
Jürgen
Feger (Ikarus Lenzelot)
Jürgen
ist schon ein Feger - und immer gut zu Vögeln.
Obgleich er auch lyrische Naturbeobachtungen liebt,
liegen seine größten Talente (bisher) sicherlich in der fabulösen sarkastischen
Ballade, wie z.B. "Pferdeäpfel". Die Naturliebe und jene zum Detail
bleibt dem Leser da nicht unbedingt verborgen.
Kann allerdings auch etwas länger werden, wie der Leser spätestens bei
Jürgens "Blauer Eiche" merken wird!
Gemein ist fast allen seiner Gedichte die Kindertauglichkeit.
Da
sich zu den für Lenzi seit jeher typischen Langfabeln mehr und mehr auch
kürzere Vertreter jener Gattung gesellen, müssen wir zur Komplettierung also
nur noch warten, bis einst die "Verzweiflung" Artgenossen aus dem
Emotionalen bekommt ...
Hier vertreten (letzte Aktualisierung 21.01.04):
Pferdeäpfel /
Küchenschlam(assel)
Zugvogelballade
Mit Kommgedicht vom Indianer) /
Rosenkohlgeschichten 1-3 /
Verzweiflung /
Von Kuh, Kalb und halb /
Der Kürbis und das Mäuslein /
Wurmschicksal /
Wer reitet... /
Rhinozerus Rudi
(mit Kommgedicht von DeGie)
/
Gasthaus: 'Zur blauen Eiche'
Ikarus
Lenzelot
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Pferdeäpfel
Lenzelot
© 30.09.2002
Es waren zwei Pferde, das eine hieß Hopp,
Das andre hieß Hüja, sie liefen Galopp
Zuerst auf der Koppel und dann durch den Wald,
Es nahte ein Bächlein, dort machten sie Halt.
Und Hüja war lüstern, natürlich auf Hopp,
Ihm dampften die Nüstern, da sagte sie: "Stop!"
"Du halbstarker Wüstling, was du wieder denkst!"
"Du bist eine Stute und ich bin ein Hengst,"
Sprach Hüja und scharrte mit Eisen und Huf
"So lass uns beginnen, wie Gott uns erschuf!"
"Was ist mit Verhütung? Hast du was dabei?
Du weißt, dass ich ohne dir niemals verzeih!"
"Ach, Liebes! Mal ehrlich, dies gäb einen Flop!"
Sie wurden sich einig und hopp, hopp, hopp, hopp...
10 Monate später, die beiden im Stall,
Der Stute wars übel, es drückt überall.
Sie fragte den Hüja, ob schwanger sie wär
Und bat um den Einsatz vom Dorfvet'rinär.
Sie wieherte, schnaubte und presste im Stand,
Trotz Wehen und Krämpfen der Tierarzt nix fand.
Als Hüja sie stützte, da leerte der Darm
Ein Schwall Pferdeäpfel, `s war falscher Alarm.
|
Udogi-Sela
Udogi,
der, ähnlich wie dazumal Thomas Anders, den Namen seiner Ehefrau stets bei
sich trägt - wenngleich nicht um den Hals - ist auf dem ihm eigenen lyrischen
Humorsektor noch gar nicht so lange öffentlich aktiv.
Doch spricht wohl einiges dafür, daß wir noch so manches von ihm hören
werden.
Udos
Themenspektrum reicht sehr weit:
Ob es um chinesische Mythen, Textlängen, Kreditinstitute oder das geschätzte
Malerhandwerk geht:
Immer weiß Herr Sela manch bemerkenswerte philosophische Überlegung
einzustreuen.
Bei
seinem Meisterwerk "Pumpen" sind sich die Experten nicht
einmal einig, ob es auf lange Sicht eher die Ingenieurswissenschaft oder doch
die erotische Literatur beeinflussen wird...
Auf der anderen Seite besticht sein "Langgedicht" - trotz einiger
Längen - durch Wahrhaftigkeit.
Hier vertreten (letzte Aktualisierung 31.01.04):
Kurzgedicht
/
Schwank /
(K)Alter Kaffee /
Ta Pe Ten /
B(l)ank /
Pumpen /
Langgedicht /
Bettgeschichte I /
Udogi-Sela
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Ta
Pe Ten
Udogi-Sela
© 2003
An die Wände klebte ich
-peten, Ta-, die ich bestrich,
hinterrücks mit Kleister frisch,
auf dafür gebautem Tisch.
Von morgens zehn
bis abends zehn:
Wunderschöne Ta Pe Ten.
Sie kleben nun und wissen:
Wir werden halt
bestimmt nicht alt
und wieder abgerissen.
Pumpen
Udogi-Sela ©
11.10.03
Ganz tief unten in der Erde
ruht viel Wasser; wie ein Meer.
Saufen müssen Küh’ und Pferde.
Wie kriegt man das Wasser her?
Dort, auf bunter Blumenwiese,
eine blaue Pumpe steht.
Bei der Pumpe lachend Liese,
und sie weiß auch, wie es geht.
„Liese, laß’ Dich bloß nicht lumpen!
Schreite durch das hohe Gras.
Zeige mir, wie geht das Pumpen?
Fest den blauen Schwengel faß’!
Rauf und runter mit der Stange,
bis nach einer kurzen Frist,
unter Deinem Jauchzgesange
sich das Naß im Schwall ergießt.“
Liese gluckst und keucht mit Wonne.
Becken voll, die Pumpe leer.
Liese strahlt so wie die Sonne.
Nein, das Pumpen ist nicht schwer.
|
Irene
Klopfstock
Irene
hat bereits über 200 Satiren geschrieben, die vielerorts feste Fankreise gefunden
haben. Viele beleuchten die zu wenig beachteten realsatirischen Gegebenheiten des scheinbar
ganz alltäglichen Lebens, gemein ist ihnen allen der Reim.
Doch dichtet Klopfi durchaus auch über Themen wie Natur und Liebe -
ungereimt und ernsthaft, wie sie behauptet!
Doch wer kann aus seiner Haut?
So verzeihen wir gerne ein paar Schmunzler, die uns auch beim Lesen
ihrer Nichtsatiren, in die sich denn doch ein Reim heimlich einschlich, zuweilen
ereilen...
Wohl jeder, den Irenes legendäre "Geblauchsanweisung" zum
obligatorischen Lachanfall zwingt, wird erkennen, daß oft die Realität
schon fast die komplette Satire liefert. Es mangelt den Erstellern von
Gebrauchsanweisungen für japanische Elektronikgimmicks und
Montieranleitungen für schwedische Möbel halt nur am Reimgefühl ...
Neben solchen klopfbetonten Sachen (auf Schenkel bezogen) zeigt der zu
diesem Zwecke so gern verwendete (Zeige-)Stock in "Schreib-Terroristen"
schließlich dem zum Zweifeln geneigten Leser auch noch, wie man eine
richtig hintersinnige Satire auf den Punkt bringt.
Inzwischen
gibt es Irenes Lyrik hier übrinx auch in hörbar ...
Hier vertreten (letzte Aktualisierung 07.02.05 -
Audio!):
Audio-Version->
Geblauchsanweisung
(mit Illustration von I. Astalos)
/
innehalten /
Kochen - ein hochprozentiger Genuss /
abend (mit Kommgedicht von DeGie) /
Pizza-Studje - nicht mit mir... /
Träume /
Liebesfrucht /
klasse herbst /
Schreib-Terroristen
Irene
Klopfstock
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Geblauchsanweisung
Irene Klopfstock ©
2002
Du nehmen linke Seitenwand
in deine rechte Hande
und greifen mit die linke Hand
sofort die Rückenwande.
Du halten beide Wande dann,
daß du mit deine Munde,
die Schraube in die Loche kann
nun geben, in die runde.
Wenn man die Schraube richtig hält,
dann gehen nicht verloren,
du hören, wenn die Schraube fällt,
wann haben gute Ohren.
Wenn sitze Schraube in die Loch,
du schraube mit die Zahn
- weil beide Hande halten noch -
nun alle Schraube an.
Wenn fertig du mit diese Teil,
dann nehmen linke Hande
und schrauben - wobei du beeil -
jezt rechte Seitenwande.
Dann machen du an Seite an
die viele Tür-Scharniere
und hängen dann an jede dran
die beide Schranke-Türe.
Genau wie gehen das nicht weiss,
das machen du alleine,
Beschreibung nicht in kleine Preis,
dafür die Preis zu kleine.
Die Schranke halten nun sehr gut,
auch wenn sie sich verbiegen,
doch machen Schranke du kaputt,
dann Geld nicht wieder kriegen.
I.
Astalos © 8/04
zur
Audio-Version ...
|
Marga
Behrend (Vera-Lena)
Unsere
Urahnen könnten ein Lied davon singen - wären sie nicht in der Regel
schon verstummt:
Das Dichten war ganz schön öde, als es dem Reim noch verboten war, das
Gelände seiner Strophe zu verlassen.
Dann
plötzlich sollte nichts mehr so bleiben, wie es war:
Marga erfand den strophenverbindenden Reim, der - anfangs von den
Lyrikpolizisten erbittert bekämpft - heute nicht mehr aus der Literatur
wegzudenken ist.
Irgendwann
befand die Dichterin allerdings ihren Namen für zu lang. Und wie Josef
zu "Jupp", Barbara zu "Bärbel" und Georg zu
"Schorsch" wird, wurde aus Marga flugs die Kurzform
"Vera-Lena".
In
vielen von Margas Gedichten entdeckt man Inspirationen durch Klassiker und
Romantiker, deren Autoren Marga ja zum Teil noch kennenlernen durfte
(damals war sie natürlich noch sehr jung).
Bestürzt
müssen wir allerdings zur Kenntnis nehmen, daß V-L in letzter Zeit
doch bedenklich in Richtung Albernheit abdriftet, wovon nicht zuletzt
ihre "Vogellektüre" zeugt.
Dafür
trägt ihre beängstigende "Verzweiflung" ihren Namen wohl zu
recht und hinterläßt wohl keinen von uns ohne Beklemmung ...
Hier vertreten (letzte Aktualisierung 31.01.04):
Vogellektüre
/
Dem Virtuosen /
Briefroman /
Abdul 10 Jahre /
Weg zum Ruhm /
Abschied /
Bedenke das Ende /
Einverständnis /
Verzweiflung
Vera-Lena
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Vogellektüre
Marga
Behrend
© 21.11.2003
Ein Buchfink las sein Lieblingsbuch,
das über diesen Vogelfluch,
wie heißt es gleich, ein Finkelstein
muss dort im rechten Winkel sein
zum himmelhohen Finkennest,
dort, wo der Wind am schärfsten bläst.
In Einsamkeit späht dort ein Fink
nach einem heil’gen Himmelswink,
dann legt den Kopf er schräg und startet,
weil ihn ein Monster schon erwartet,
das gibt nur vor, ihm wohl zu wollen.
Der Fink hätt’ nämlich tunlichst sollen
dem Monster schlicht zur Speise dienen.
Der Fink ruft:“Herr, ich hasse Ihnen!“
So flötet er mit lautem Ping
und klaut dem Monster seinen Ring.
Der Buchfink schließt erschöpft die Schwarte.
S e i n Ring stammt von der Vogelwarte.
Einverständnis
Marga
Behrend ©
29.09.2003
Das Grün entweicht behutsam leis,
der Baum gibt sich dem Herbste preis,
ertrinkt in gold und rot , nur kaum
hält diese Pracht er noch im Zaum.
Er schüttelt sich im Abschiedskleid
und weiß den Winter nicht mehr weit,
winkt leuchtend nach den Drosseln, Staren,
die Blätterkinder lässt er fahren,
ihm seine Wurzeln zu bedecken.
|
Waldemar
Hammel
Es
gibt ja Satiriker, die sagen sich manchmal "So, jetzt schreibe ich mal
was richtig Tiefsinniges und Witziges" und feilen dann ein paar Tage an
einem Text.
Bei
Waldi ist das anders.
Vielmehr:
Er kann gar nicht anders.
Wer einmal Waldemar zu einer Beerdigung einladen will, der sollte gleich eine
Massengruft bestellen, damit genug Platz für die Hinterbliebenen ist, die
sich dann ob Waldis spontaner Grabrede totgelacht haben werden. Sicher werden
das nicht gleich alle sein - die Tumberen unter ihnen werden schließlich nur
dumm gucken.
Für
Waldis Werke im eigentlichen Sinne - sprich: die geplanten - gilt:
Man braucht selten mehr als fünf verschiedene Hochschulabschlüsse in
grundverschiedenen Disziplinen, um diese halbwegs zu verstehen, wobei die
jeweils fünf Disziplinen natürlich von Werk zu Werk schwanken...
Angefangen
hatte Waldi mal als Pfleger in der Forensik, der er immerhin über zwei
Jahrzehnte lang treu geblieben war, ohne je die Seiten wechseln zu müssen,
was eine Leistung ist. (Wobei es bekanntlich nur wenige Dauerinsassen je
geschafft haben, sich zum Klinikleiter hochzuarbeiten, während die
Rückrichtung deutlich leichter anmutet.)
Irgendwann
fiel Herrn Hammel natürlich auf, daß es wohl doch eher von bedingtem
Reiz sei, die Mühleninsassen in den Wahnsinn zu treiben - zumal man zu jenem
Behufe viele
ja erst wieder heraus treiben müßte.
Drum machte er das, was fast alle Endvierziger machen:
Physik studieren.
Fortan
können wir uns so immer wieder freuen, die aktuellsten Forschungsergebnisse
jener Disziplin in lyrisch ansprechender Form präsentiert zu bekommen ...
Wie
schon ausgeführt, sind Waldis absolute Domäne die Spontansatiren, wie z.B.
die legendären "Tips für die Verlagsfindung" oder die
Interpretation des Gedichtes "Bittersalz".
Darüber
hinaus wird der Leser aber zuweilen auch viel an Emotion und Tiefsinn in
Gedichten wie "Forensik" oder in Waldemars ernsthafteren Satiren
finden.
Hier
vertreten (letzte Aktualisierung am 16.03.04):
Forensik
/
Turdus Merula: "Chooky" /
Bittersalz von Nachtigall (Gedichtinterpretation) /
Das stille Werk /
Dummheit (Spontansatire) /
Du Engel /
Vendémiaire
Tips
für die Verlagssuche (Spontansatire)
Kurze Anmerkungen zum Hitler Adolf
/
In
die Gedanken schlagen
Waldemar
Hammel
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Viel stiller wird es in den Hecken,
kein Zirpen und kein Froschgequake,
Libellen nicht mehr bei der Lake,
die neben ihm noch ahnungslos,
geschützt umsäumt von weichem Moos,
nicht aufhört, Sonnenlust zu träumen.
Er stört sie nicht, ihr Überschäumen
durchlichtet ihm die kühlen Tage,
als Trost kurz vor der Winterplage.
Forensik
Waldemar
Hammel
© Jan. 2004
Als mein Vater mich in der Kindheit andauernd schlug,
wäre ich gerne tot gewesen
um die Schmerzen nicht zu erdulden,
und die hoffnungslose Angst nicht zu spüren.
Als mein Onkel mich jahrelang zwang
heimlich seinen Schwanz zu lutschen,
und mich ständig bedrohte,
nur ja niemandem etwas davon zu erzählen,
wäre ich gerne vor Scham gestorben,
aber ich musste erwachsen werden.
Als ich mich Jahre später aufhängen wollte,
riss der Strick;
als ich mich erschießen wollte,
klemmte der Abzug;
beim Sprung vom Balkon
waren die Büsche dazwischen;
der Versuch mich zu vergiften
scheiterte an meiner Gesundheit.
Dann beschloss ich den erweiterten Selbstmord,
denn ich hatte mein verpfuschtes Leben so satt;
also bedrohte ich die Nachbarn mit einem Messer,
weil ich wusste, dass sie bewaffnet waren.
Ich habe sie alle erstochen,
eine ganze Familie ausgelöscht,
ohne, dass sie auch nur einen Schuss abgeben konnten.
Jetzt, mit vierzig, bin ich eingesperrt in einer forensischen Anstalt,
völlig unverletzt und freundlichst versorgt,
auf Lebenszeit hinter unsichtbaren Gittern,
zusammen mit meiner alten Angst und der Scham,
und werde über die nächsten vierzig Jahre hinweg,
gut bewacht und an jeder denkbaren Flucht gehindert,
ganz langsam an meiner Hoffnungslosigkeit krepieren.
|
Markus
Veith
Veithi,
dem Gärtner unter den Literaten, wohnt die Tendenz inne, so ziemlich jedes
geschriebene Wort im Selbstverlag zu drucken.
Doch nicht genug damit:
Als erklärter Freund des Rampenlichtes läßt er auch keine Möglichkeit zu
Lesung oder Poetry-Slam aus. Wer also im Dortmunder Raum wohnt, wird nicht
vermieden haben können, Markus mal in Aktion gesehen zu haben.
Was
das Spektrum seiner literarischen Ambitionen anbelangt, so hat sich der hier
besprochene Autor eine
kleine Nische ausgesucht und beschränkt sich ausschließlich auf
Theaterstücke, Songtexte und deren Darbietung, Romane und Erzählungen,
Kurzgeschichten, Prosalyrik, gereimte und ungereimte Gedichte sowie ein paar
wenige andere Disziplinen. Veithis
Spezialität - egal ob in Lyrik oder Prosa - sind Skurrilitäten ebenso wie zynische
Abhandlungen, z.B. seine Prosasatire "Ich kann Lyrik nicht
ausstehen!".
Hinzu kommen sehnsüchtige und emotionale Töne, die man manchmal fast
übersehen könnte.
Hier vertreten (letzte Aktualisierung 14.03.04):
Metapher /
Meine Aufgabe /
Liebste ! /
Der Träumer /
Herbsthymne /
Das Phantom, der Opa und Rucke, die Kuh /
Ich kann Lyrik nicht ausstehen!
Markus
Veith
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Ich kann Lyrik nicht ausstehen!
Markus
Veith ©
(...)
Hey, fang jetzt bloss nicht an, mir den Sinn deiner Lyrik zu erklären. Lyrik ist
meistens Un-Sinn. Gedankenverdreherei. Stimmungsgemauschel. Wortdrechselei.
Absatzgestaltung, die sich anhört, als huste der Tresenpoet seinen Hirntumor
aufs Papier. Deine Lyrik eingeschlossen, und sowas lasse ich mir nicht ins Gehirn drücken. Kein Mensch redet so! Würdest du es tun, dürfte man dich bald
nur sehen, wenn man sich an Besuchszeiten hält.
Okay, ein Rat zur Güte. Weißt du, deinen Zeilen fehlt einfach die gewisse Stärke. Ehrlichkeit. Immer auf die Fresse, Mann! Verbalsprügel! Es gibt nur eine
Realität! Und sie kotzt Blut, merk es dir. Schreib aus dem Bauch und nicht aus
dem Kopf. Und wenn deine Zeilen nach Blähungen klingen, dann soll das eben so
sein.
Gut, schön, du hast nicht den Anspruch stark zu sein. Endlich jemand, der Schwäche zeigt, was? Zügellocker Einhörner schubsen, hm?
Herz-Schmerz-Tintensymphonie in Reim-Moll. Vergeigen und -trompeten. Herrje!
Auch wenn du den Liebesakt als ‚Verschmelzung' metaphierst: Ein Mann und
eine Frau bleiben ein Mann und eine Frau. Sie ficken, Herrgott nochmal! Das Wort ist
längst legitimiert. Es kommt in jedem zweiten Text vor. Verkauf mir ein Gedicht
wenigstens als Minnegesang deines persönlichen Wahnsinns!
Wie du es schaffen sollst, so zu schreiben? Na, schau dich um, setz dich hin und
fang an. Schreibe über den Typen, der blass, mit offenen Hosenstall und um zwei
Kilo leichter von der Damentoilette kommt. Über das Mädel, dass den Eingang
versperrt, weil es Gratis-Karten aussucht, statt den Stapel mitzunehmen. Denk
dir aus, woher sie den Knutschfleck unterm Auge statt am Arm hat, warum der Wirt
besoffen ist oder der Kaffeetrinker gähnt. Mensch, was weiß ich, denk dir aus,
warum morgen Sonntag ist. Schreib um dein, aber bloss nicht von deinem Leben.
Und entscheide dich um Gottes Willen für Prosa. Ich kann Lyrik nicht ausstehen.
Und wehe, ich erwische dich, wenn du das eine im anderen versteckst. Ich polier'
dir die Fresse. Und darüber wirst du dann schreiben können, das schwöre ich dir.
zur
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Minouche
Wir
schreiben das Jahr 2004 ... Ein neuer Stern am Literatenhimmel erglüht dunkel
...
In diesem Falle handelt es sich um einen Ling der ganz besonderen Art ...
Wer
jemals Minnie, vor Aufregung fast die bekannte Rednerlage (senkrecht zu den mit
dem Boden auf einer Ebenen liegenden Sohlen) verlassend, bei einer Lesung live ihre berührende Kurzgeschichte "Ein Strauß
Leben" hat vortragen hören, wird zwangsläufig nach mehr schreien
...
So
findet er denn zwar nur wenige, allesamt noch gar nicht so lang veröffentlichte Texte,
denen indes eine hohe Qualität und Eigenständigkeit gemein ist.
Minnies Sprache der kurzen, sich fast wiederholenden, dann wieder gegenseitig
korrigierenden, doch irgendwie in die mitreißende Emotion beschleunigenden
Sätze scheint lange darauf gewartet zu haben, zum Leben erweckt zu werden ...
Bei
Minnie fließen Beschreibungen des Erlebten, des Gesehenen und des Gefühlten
förmlich ineinander und bilden eine untrennbare Symbiose.
Manchmal für den Augenblick fast Lyrik.
Ja, warum schreibt sie eigentlich nicht auch Lyrik? Macht
sie doch! Und inzwischen hat der geneigte Leser/Hörer - z.B. auch im Teamwork-Thread "Weichen"
- nur zu gut feststellen können, daß Minnies Ausdruckskraft durch den
Zeilenumbruch mitnichten leidet ...
Müssen wir halt noch etwas warten, bis die entsprechende Stückzahl
gefertigt ist ...
Das neuere "Lachen" verheißt da zumindest viel ...
Momentan gibt es nirgends sonst Minnie-Texte im Netz!
Hier vertreten (letzte Aktualisierung am 07.06.07):
neu-> Das
Lachen (*) /
Zerbrochen (*)
/
Reflexionen (*)
/
Ling (*) /
Sonnenblumentraum (*) /
Seelenwanderer(*)
Der
Weichensteller / Lupinen (lyrisch-prosaische Dialoge mit DeGie)
Kurzgeschichten:
Ein Strauß Leben (*)
/
(Ge-)Fallsucht (*) /
Ein klarer Fall von Reue (*) /
Dunkel glühender Stern (*) /
Vollkontakt
(*)
Minouche
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Ein Strauß Leben
Minouche
©
(...)
Und läuft,
nein, rennt weiter.
Bis zum Zentrum der Stadt. Dort bleibt sie stehen. Abrupt. Sie läuft nicht
aus, in Ruhe. Nein. Stoppt mitten im vollen Lauf, als wüßte sie nicht,
wohin sie nun gehen sollte. Sie steht und schaut. Wohin? Auf die dummen
Menschen rundherum? Die sie angaffen, ob sie normal ist? Auf die tristen
Betonbauten ringsumher? Hohle schwarze Fensteraugen sehen sie
desinteressiert an.
Zögernd setzt sie sich wieder in Trab. Schnaufend. Sie ist sichtlich außer
Atem. Ein Markt ist dort in der Altstadt. Sie steuert einen Blumenstand an.
„Frühlingsblumen, bitte !“, ruft sie. Und verkrampft die Hände im
Blouson. „Frühlingsblumen, bitte!“ schreit sie die gehetzte dünne Verkäuferin
hinter dem Stand an. „Was?“ kommt es desillusioniert zurück. „ Frühlingsblumen....“
sagt sie. Außer Atem. Kann es kaum sagen.
(...)
Was will sie denn eigentlich? Ein Leben. Ja. Einen Strauß Leben, das will
sie. Sie dreht sich um. Geht zurück. Überwindet die Angst und die
Unsicherheit, die sich um ihr Herz klammern. Einen Strauß Leben.
Sie sieht die Verkäuferin an. Die schaut zurück. Die Skepsis, das
Misstrauen in den Augen ist kalt wie der sich verabschiedende Winter in den
Straßen. Wie Schneematsch. Jovial, aber kalt.
Grau, desinteressiert.
„Ich will einen Strauß Leben,“ sagt sie. „Was?“ fragt die Verkäuferin
vom Stand und schaut sie nun unverhohlen böse an. „Könnten Sie bitte
genau sagen, was Sie wollen? Einen Strauß Leben! „ und dreht sich wieder
weg und holt sich einen Kaffee aus der Thermoskanne. „Eben wollten Sie
noch Frühlingsblumen.“ murmelt sie und sagt noch einiges anderes, was im
Schlürfen des Kaffees untergeht.
Doch sie bleibt stur. „Einen Strauß Leben!“ ruft sie! Bitte!
(...)
zur
kompletten Geschichte
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