Als tief der Brief schief schlief
Als gestern noch, ganz ohne Fragen
Deine Augen nur ertastend
ich lauschte, was Du wolltest sagen
Da war es nicht belastend.
Du erzähltest von den kleinen Schwestern
von Zweifeln, die da waren gestern
Bis dann man auch zu sprechen kam
wo auch im Morgen Sorge war
Und ich merkte, wie ich Anteil nahm
und wünschte, sie wär gar nicht da.
Und fühltest Du Dich flügellahm
von Sorgen aufgefressen
Nähm ich Dich kurz in meinen Arm
und vieles wär vergessen
Vergessen auch für den Moment:
Auch mir die Sorge nicht so fremd...
Vom Glauben, den zu glauben glaubte
des Mensch Natur und an den Wert
die Ideale, längst verstaubte
Den Rücken längst schon zugekehrt
Verdrängen will ich dennoch nicht
nur weil s gesehnem widerspricht.
Wie schwer mir selber oft auch fällt
dem Menschen Freude abgewinnen
der, was erhofft man, oft nicht hält
vor Selbstsucht scheinbar wie von Sinnen
Füllt dennoch manches sich mit Sinn
wenn ich bei den Kindern bin.
Und nur für einen Augenblick
versetz mich in die Zeit zurück
als ich vieles ach so sehr bereute
und mich dennoch auf die Zukunft freute
Und um Jahrzehnte längst verjährt
für einen Tag nur träumt ich nun
Daß diese Freude wieder währt,
die Sorgen um das Morgen ruhn...
Verflogen, wenn entsprungen kaum
War es nur ein kurzer Traum?
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War ich kurz in einem Wahn
bitte ich, mir nachzusehn
Und dennoch aus dem queren Plan
das, was nicht ein Wahn , verstehn
im Kern der Vision
im Lied der Ausklangston:
Wenn Dich manchmal Zweifel wecken
Du klein Dich fühlst von Zeit zu Zeit
In Leere suchst Dich zu verstecken
und auch in Oberflächlichkeit
Damit nicht jeder wird gewahr
daß an Substanz, so scheint Dir klar
Da war so viel wohl doch nicht da.
Versuch mal, näher hinzuschaun
und all die Sätze, oft gehört
die alle nur auf Schwachsinn bauen
bis heute scheinbar ungestört
zu hinterfragen nur ein Stück
Sodaß dann auf den zweiten Blick
was als Dein Selbst Dir dar sich stellt
Dir selber glatt gefällt.
Kann sein, daß ich, ich hoff es nicht
schon bald vergessen haben kann
was angetrieben dies Gedicht
Und dennoch zählt, was bleibt auch dann,
wenn manches sich im Wert verschiebt:
Schön, daß es Dich gibt!
© DeGie 7.03.2000
Wenn die, die nähmen, nie kämen
zu DeGies älteren Gedichten auf den Feiertagen der Eskimos
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