Rezensionen der Bücher von Bruno Bansen

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Von Göttern und anderen Menschen

Wenn der Kabeljau mit 'ner Kabelfrau

Meyer

 

 

Rezension von DeGie:
Von Göttern und anderen Menschen
von Bruno Bansen

Taschenbuch
131 Seiten
Karisma Vlg.
Erschienen:
Oktober 2001
ISBN: 3-9807441-8-3

12,78€

 

Bruno Bansen ist in einer Zeit aufgewachsen, die von Archäologen zwar eindeutig nicht mehr der Antike zugerechnet wird; wo den griechischen Mythen indes im Schulunterricht noch eine ganz besondere Rolle zukam. Man trug damals als Papa noch Schnauzbartbinde, als Sohn den - außerhalb des Karnevals zumindest - heute nur noch bei cholerischen Wasservögeln und Berufssoldaten beliebten Matrosenanzug...
Wir Jahrzehnte später zur Schule Gegangenen sind da doch etwas weniger bewandert - zwar sagen uns die Namen der griechischen Sagenhelden alle etwas, doch bedürfen wir in den Details doch noch etwas an Nachhilfe.
Genau das hat sich Bruno mit seinem Buch zur Aufgabe gemacht. Hierbei beschränkt er sich nicht darauf, die offiziellen Schriften in gereimten Versen nachzuerzählen, sondern verrät uns auch Insiderinfos, von denen bislang nur wenige Gelehrten Kenntnis hatten.
Was zum Beispiel die alten Schriften gerne verschweigen:
Auch Zeus und Hera hatten - wie jeder andere Mensch auch - mit den Tücken des Alltags zu kämpfen. 
Sie kennen das sicher, wenn dem Toaster Brandgerüche enweichen...

>>dunkle Wölkchen und dergleichen
eben jenes, was man kennt,
was man sieht, wenn wo was brennt.

Nun weiß man ja, so'n Blitz der hat
‚n Haufen Volt und reichlich Watt
und außerdem dann auch noch mehr
von jenem, was man nennt Ampere<<


Um es kurz zu machen:
Schuld war natürlich der Ehemann, der nach einem Anschiß der Gattin seine Blitze erst einmal weglegen muß und zur Reparatur verdonnert wird...

Auch ein Kulturbanause wie ich findet in Bansens Werk jede Menge Stichworte, die nachzuschlagen er sich nicht verkneifen kann. Als gelernter Mathematiker will man z.B. mehr über Pythagoras wissen und erfährt von dessen Drahthandlung, in der sogar Poseidon Kunde war...
Dem waren nämlich immer die Fische aus ihrem Gehege entkommen, weshalb er glücklich war, daß P. soeben den AQUA-Draht erfunden hatte, der eine artgerechte Einzäunung versprach...
Ich könnte noch unzählige Beispiele anführen, ohne das Lesen des Buches überflüssig zu machen... Ob es die sandalenzeitalterliche Gründung der Deichmann-Kette (hieß damals noch "CHOMATANÄR") durch Achilles ist, der erste Fielmann-Besuch von Argus, die Konservenfabrik der Pandora, etc...

Natürlich waren damals manche Dinge auch schwieriger als heute. Die Uhren waren z.B. noch nicht funkgesteuert und wohl auch eher selten.
Wären Sie also ein ganz normales Mädchen jener Zeit, so wären Sie gezwungen gewesen, einen von den Privilegierten jener Zeit - zu denen zählte man übrinx auch Zeus - zu fragen, was die Uhr denn so von sich gebe...

>>Der kuckt auf seine, sagt: "Ulrike,
wir haben immer noch Antike!"
"...Mein Gott, wie lange?" will sie fragen
doch das kann jener auch nicht sagen<<


Zugeben muß man indes:
Bansens Zeilen sind nicht immer frei von Redundanz:

>>Beruflich machte er Karriere
und würd's noch heute machen, wäre
er noch erfolgreich, lebend und
gestorben nicht, stattdem gesund.<<

Nebenbei:
Wie finden Sie diese Verse?
Ich persönlich zähle Bansens Dichtung mit Sicherheit zum Besten, was auf dem Humorsektor zu erwerben ist. 

Nur noch etwas zum häufig herzitierten Vergleich mit Wilhelm Busch:
Ich persönlich siedele Bruno, rein lyrisch gesehen, höher an.
Auf der anderen Seite ist Busch sicher der bessere Zeichner. Vor allem ist der Stil seiner Illustrationen homogen.
Hier komme ich also, um meinem Ruf als Nörgler gerecht zu werden, zu einer leisen Kritik bzw. Anregung:
Die Illustrationen im Buch sind von der Idee her zwar alle klasse, doch ist die Ausführung zuweilen gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommt, daß sich in Zeichnungen konvertierte, nicht gerade sehr unauffällig retuschierte Fotos mit gröberen Handzeichnungen im I.-Astalos-Stil, dann wieder mit deutlich feineren Zeichnungen abwechseln. Vielleicht ließe sich da für die nächste Auflage etwas mehr Homogenität hereinbringen - zumal die Bilder von Idee und Motiv her die Texte wirklich optimal illustrieren...

Eines hat Brunos Buch den Werken von Wilhelm Busch auf jeden Fall voraus:
Die bessere Eignung als Geschenk! Ist doch die häufigste Dankesantwort nach der Überreichung eines WB-Werkes:
"Prima, jetzt hab ich zwei!"
Wenn hingegen der zu Beschenkende Bruno bereits in seinem Bücherregal weiß, so hat er Sie dieses bestimmt schon ungefragt wissen lassen.
(Übrinx:
Wenn es in seinem Regal einst stand und nur deshalb nicht mehr dort ist, weil SIE es nach dem Ausleihen nicht mehr zurückgegeben haben, ist es nur fair, ihm zum Geburtstag, zur Silberhochzeit, etc. ein zweites Exemplar zu schenken!)

Wer jetzt immer noch unentschlossen ist, kann sich auf meinen Webseiten inzwischen die autorisierten Leseproben anschauen. 

Was mir nach dem Lesen des Buches bleibt, ist die Vorfreude auf Brunos demnächst erscheinende Bücher zu den Themen "Tierwelt" und "Märchen", von denen ich bereits ein paar Vorableseproben ausstelle.
LieGrü,
DeGie

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Rezension von DeGie:
Wenn der Kabeljau mit 'ner Kabelfrau
von Bruno Bansen

Taschenbuch
84 Seiten
Karisma Vlg.
Erschienen:
Januar 2002
ISBN:
3-936171-06-8

8,00€

 

Haben Sie, lieber Leser, schon einmal überlegt, warum sich Ihre Fischkonserven schlechter verkaufen als die der Konkurrenz?
Das liegt in etwa 90% aller Fälle daran, daß Ihnen die Mitbewerber Bruno Bansen vor der Nase weggeschnappt haben ...
Wenn man erfährt, daß der Bismarckhering der Scholle bis ins Mark biß, wird man alle Hemmungen, diese so wehrlos scheinenden Tierchen seinerseits zu beißen, sicher über Bord werfen. 
Übrinx, was ist eigentlich, wenn ein Hering mal nicht wasserdicht ist?
Wir Nichtmeeresforscher müssen da passen, oder wußten Sie vielleicht, daß in derlei Fällen der Schellfisch anrückt und für Dichtung (in diesem Falle, anders als bei Bruno, ungereimte) sorgt?
Wie er das macht?
Blöde Frage! Natürlich mit 'ner Schelle!

Wer Biographien über Königshäuser, Schlagersänger oder Kriegsveteranen schreibt, wird nicht umhin kommen, die Biographierten zu interviewen. Einer solchen Sorgfaltspflicht unterliegt natürlich auch ein Bruno Bansen.
Nun weiß man allerdings ja, daß Fische keine Freunde der lauten Töne sind. Umso bewundernswerter daher Brunos Gehör, der selbst die Flüstereien der in Tomatensauce badenden Heringe zu belauschen weiß, wenn man denn die Dose öffnet:

>>und hört verwundert, wie das Tier
zum andern sagt, man sähe hier
so'n Schiebedach, das wär fast so
als führe man im Cabrio.<<

Natürlich beschränkt sich Bansen nicht auf die gerade genannten Quellen - nein, auch seine eigene exzellente Beobachtungsgabe kommt zum Zuge, wenn er zum Beispiel dem weniger Kundigen topographisch präzise des Anglers Gerät erklärt,

>>was er benutzt mit List und Finten
vorn ist der Wurm, er weiter hinten.<<

Und auch der etwas fahrlässige Rollmopsessenswillige wird gewarnt, sich vorher kundig zu machen - wird in jenen doch hindurchgesteckt

>>so'n spitzer Stab, an dem verreckt
wer ihn nicht zog vor dem Genuß:
Der röchelt dann nur, kurz vor Schluß.<<


Also, liebe potentielle Fischfresser:
Erst vermöge des hier besprochenen Buches kundig machen, dann Dose öffnen (ganz wichtiger Schritt!!!), und erst danach das orale Einfahren! 

Nun noch einmal zum banseninternen Vergleich. EINES möchte ich schon noch klarstellen: 
Ein derartiges Ausnahmewerk wie "Von Göttern und anderen Menschen" ist das Fischbuch nicht - aber Erstgenanntes dürften Sie ja eh längst in Ihrer Wohnstube, in deren jede es gehört, besitzen. Und ganz sicher machen die (vornehmlich) Sechs- bis Sechzehnzeiler nicht nur Appetit auf maritime Köstlichkeiten, sondern auch auf das demnächst erscheinende Buch aus der allgemeinen Tierwelt, aus dem ich bereits ein paar Perlen auf den "Feiertagen der Eskimos" ausstellen darf. Sieht man über die wenigen Gedichte, die statt des autorentypischen Spielens mit Grammatik, Worten und Redundanz eher gereimte Werbetexte darstellen, sollte einem das die 8 Ohren schon wert sein. 
Wie schließen wir?

>>Drauf sah man wie er panisch floh
vor dieser Frau, die manisch roh...<<

SchöTano,
DeGie

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Rezension von DeGie:
Meyer
von Bruno Bansen

Taschenbuch
120 Seiten
Karisma Vlg.
Erschienen:
Juni 2003
ISBN: 3-936171-27-0

12,50€

Nachdem Bruno Bansens ersten beiden Bücher noch Sammelsurien gewesen waren, sind seit dem grandiosen "Von Göttern und anderen Menschen" Brunos Werke jeweils thematisch eng begrenzt. Da die griechischen Mythen und die längst wie auch jene noch nicht konservierten Fische für den Moment abgehakt scheinen, widmet sich der Band "Meyer" den Alltätigkeiten einer Ehe.
Eine von Bansens (/Meyers) Spezialitäten ist es unangezweifelt, auf möglichst komplexe Weise nichts zu sagen:


>>Jeder könnte, wenn er müsste, 
und er würd', sofern er kann, 
nur: er weiß nicht, ob er wüßte 
und ob's ginge irgendwann. 
Gehen ging's wohl, ob er wolle 
oder dieses eher nie, 
wissen müsst' er's, ob's auch solle 
und wenn ja, dann auch noch wie. 
Wenn's denn geht, dies nun vertraulich, 
wüsste jener nicht mal ob 
auch nicht wann und ob's erbaulich 
würde werden oder'n Flop ...<<

Die durchschnittlich 20-30-zeiligen, zu mehr als der Hälfte kreuzgereimten Einzelwerke haben den Charakter von Episoden und steuern auch oft in bewußt umständlicher Weise auf eine bestimmte Pointe zu. Dabei wirkt das Buch in sich sehr homogen, und obwohl Brunos Handschrift unverkennbar bleibt, erklimmt nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form ein ganz anderes Metier als die beiden Vorgängerbücher.

Um es offen zuzugeben:
Ich persönlich bin prinzipiell kein so großer Freund von Alltagssatiren und ziehe auf dem Humorgedichtsektor Albereien und Wortspiele vor. Wissend, daß dies jedoch bei einem Riesenanteil potentieller Leser genau anders herum ist - das sind ja vielleicht die, die beim Lesen meiner eigenen Faxentexte nur gucken wie 'ne Gans wenn's donnert, während sie an nordafrikanische Staaten und niederländische Maler denken - kommt man nicht umhin, zu erwähnen:
In Wirklichkeit fliegen weder Pinguine nach Süden noch Fische zu den Flundern, um das Schwimmen zu erlernen, wie Bruno uns anderswo weismachen will. Ebensowenig trugen die Götter im alten Griechenland Armbanduhren, Argus war nie bei Fielmann und der Bismarck-Hering biß einer Scholle höchstens bis ins Mark, bevor er diesen Titel verliehen bekam!
Will heißen:
In "Meyer" werden, anders als in anderen Bansen-Werken, tatsächlich so manche Eheleute viel öfter schmunzelnd sich selber erkennen können, als ihnen lieb sein dürfte (bzw. eigentlich genausooft).
Also auch mal ein Werk von Bruno für Leute, denen es an krankhafter Albernheit fehlt, die aber einem Schmunzler in ihrer Freizeit dennoch nicht völlig abgeneigt sind. Die überdies auch mal gerne selbstironisch in den Spiegel blicken.
Daß der autorentypische, auffallend hypotaktische Satzbau diese Zeitgenossen manchmal zwingt, einen Vers zwei- oder dreimal zu lesen, um Satzanfang und -ende ausfindig zu machen, ist gewollt und schadet nicht, wie Sie auch anhand der Leseproben auf meinen Webseiten feststellen werden!
So, Bruno, und jetzt mach Dich mal an die Arbeit und stelle endlich das Tier- und das Märchenbuch fertig!
Und wehe, Du wirst rückfällig und ich muß wieder Albernheiten entdecken ...

Hony Atasah,
DeGie

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 Bruno Bansen - Wikipedia

 

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Was keine Sau interessier'n tut . . Wenn auf der Weide dir ein Gaul . . . Von Göttern und anderen Menschen Wenn der Kabeljau mit 'ner Kabelfrau ... Meyer

Broschiert
107 Seiten 
Karisma Vlg.
Erschienen:  
Mai
2001
ISBN: 3980744124
Broschiert  
104 Seiten
 Karisma Vlg.
Erschienen: 
Oktober 2001
ISBN: 3980744132
Taschenbuch
131 Seiten
Karisma Vlg.
Erschienen:
Oktober 2001
ISBN: 3980744183
Taschenbuch
85 Seiten
Karisma Vlg.
Erschienen:
Januar 2002
ISBN: 3936171068
Broschiert  
120 Seiten
Karisma Vlg.
Erschienen:
Juni 2003
ISBN: 3936171270
10,17€ 10,17€ 12,78€ 8,00€ 12,50€

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