Elop Euli

DeGie © 16.06.2001

 

 

 

Da zwischendurch die Rede auf meine Kurzsichtigkeit gekommen war – die war ihr wohl bis dato verborgen geblieben – schickte ich ihr eines meiner sehr dezenten Zwölf-Dioptrien-Brillengläser, auf daß es ihr ein treuer Begleiter durch die Hürden des Lebens sei. Zumindest beim Bau von Glasbausteinwänden vermochte es sicher gute Dienste zu leisten. Überdies war ich belustigt von dem Gedanken, sie könne dem Glas vielleicht eine unglaublich tiefsinnige symbolische Bedeutung beimessen. Kann man ja auch. Muß man aber nicht.
Zu Grundschulzeiten – ich trug bereits Kontaktlinsen - hatte ich mir einmal den Künstlernamen ‚Elop Euli‘ ausgedacht. Ich pflegte damals sogar ein paar Jahre lang, meine Klassenarbeiten mit diesem Namen zu signieren, ohne daß meine Klassenlehrerin daran Anstoß zu nehmen schien. Irgendwann jedoch war meiner Mutter die Idee gekommen, ich könne die Lehrerin doch einmal damit überraschen, daß ich fortan einen anderen Namen unter die Klassenarbeiten setzte, etwa meinen richtigen. So geriet der alte Künstlername eine Zeit lang in Vergessenheit.
Ein paar Jahre später – längst hieß ich ‚Reifen‘ – mußte meinem Bruder dann wohl doch aufgegangen sein, daß der alte Künstlernachname sich ja nur wenig vom Titel eines Nachtraubvogels unterschiede, wie er auch gerne mit Trägern klobigerer Sehhilfen verglichen wird. Drum pflegte er fortan, wenn er mich mit Brille sah, mit „Ach, der Elop“ zu grüßen, bis zum heutigen Tag.

 

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Nicht verschickt - 231 x gelesen - Lyrikecke 16.03.2003-03.06.2003
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19 Kommentare 16.03.03-18.03.03:

 

 

 

malwiesel
16.03.03 22:23


Du bist ja recht vielseitig im Erscheinungsbild.........echt klasse geschrieben. Gefällt mir.

DeGie
16.03.03 22:48


Tach, Wieselchen,
wenn man einst ein alberner Faxenkasper werden will, muß man halt früh anfangen.
Übrigens:
Bezieht sich Dein Name, vom Pinselschwingen abgesehen, auf die Physiognomie oder eher auf den Geruchssinn?

Schlaschö,
DeGie

malwiesel
17.03.03 06:24


hehehehehe, wieselflink pinsel ich mit leuchtenden Farben Herzen in verloren geglaubte Seelen. Den anderen wird mit Zauberfarbe ein Heiligenschein gemalt und die, die mir wie ein Stein im Magen liegen, werden meine Vielseitigkeit der Farben bewundern dürfen. Schönen Tag Dir noch. Andrea-Christine

malwiesel
17.03.03 07:10


Eine Frage habe auch ich noch an Dich: Wenn sich das Chamäleon mit sieben Sinnen hinter Glasbausteinen erkennen läßt, warum dann das Heulen nach verloren geglaubten Sehweisen, schmunzel ;-)

DeGie
17.03.03 11:03


Na, wenn man das Kameleon erkennen kann, heißt das ja nicht, daß der Blick von der anderen Seite des Bausteins Ähnliches verspricht...

malwiesel
17.03.03 11:30


Stimmt, jedem seine Meinung. Wer will schon Ähnliches. Ok. ich passe

DeGie
17.03.03 12:04


So, jetzt schon 6 Kommentare.
Dann schreibe ich mal den siebten, damit die Leute denken, dieses sei ein viel diskutierter Beitrag.
Süßen Tach noch!

Ludwig Janssen
17.03.03 13:53


... das Heulen nach den Seh-Weisen rührt eher daher, dass mann vergaß, die Akkus der Hörhilfe aufzuladen. Somit kann der Dromelöwe nicht die Loblieder hören, die einhöckrig von den Seewaisen gesungen werden (zweihöckrig ging nicht, da das sexistisch ausgelegt werden könnte oder ungalant - wer trampelt hier? :)
Leise Sehweisen rieseln reisenden Weisen ins Wieseln - die sind nur schön, besonders im Winter, doch läßt man sich lieber von ihnen schmücken :) als dass man es mit ihnen täte, Grete (um das mal phom Nähtisch auf die Reihe zu kriegen ;)
Komma "cht"!

DeGie
17.03.03 15:12


Irgendwie habe ich gerade das Gefühl, Ihr alle lacht auf meine Kosten!
War genau umgekehrt geplant.
Was wohl Neptuns Berater, die See-Weisen dazu sagen?
Leise leise
pickt die Meise
in die....
Vielleicht verstopft mir auch die Krankheit die Ohren....
a tete mitter Gräte...

.Glaube, ich schließe mit Worten, die ich singenderdings schon Dolphi, dem lingelnden Ding, einst gesagt hatte:

Manch tingelnder Schlingel
im Ringeln mit Schlingeln
und Ringen mit Schlingen
Beim Singen
das fing
was die Klingeln gern fingen
soll bringen Gelingen

Beim Raufen mit Knaufen
Die Haufen sich taufen
beim Kaufen und Taufen
sich schnaufend verlaufen

Beim Knattern der Nattern
verdattern sie Vattern
und Ratten bald rattern
wie Gatten mit cuttern

Und wenn Zwergen beim Bergen
die Scherben bald färben
den Schlüssel zum Rüssel
im Schnabel der Fabel
Im Truge des Scheins

Doch der Schleier vom Reiher
Im Troge des Schweins
auweia
Ist's das, was Du meinst?

Sich würgend verbürgend
für Motten aus Grotten
doch nicht spotten
wenn manchmal du weinst.

malwiesel
17.03.03 16:22


gggggggggggggggg ;-) .......... GENIAL

DeGie
17.03.03 19:37


Sorry, Wieselchen,
wenn ich was nicht verstanden haben sollte (und auch nach Ludwig Antrampeltiers direkten und verständlichen Hinweisen nicht mitkriege) solltet Ihr mich einst aufklären.
Danke auf jeden Fall für die lieben Besuche!
DeGie

malwiesel
17.03.03 19:51


Nein, mußte doch nur schmunzeln über den süssen Dialog hier, mehr nicht. Also noch einmal, Dein Gedicht hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich fand es sehr amysant und gut geschrieben. Das meine ich ehrlich. Ganz liebe Grüße an Dich und einen schönen Abend Dir noch, Andrea-Christine

DeGie
17.03.03 20:08


Dachte, liebes Wieselchen eher daran, heute vormittag was zwischen den Zeilen vielleicht nicht verstanden zu haben, worauf Ludwig mich dann in seiner typisch unkomplizierten Art zu stoßen versucht haben könnte.
Weil ich auch "Meinung" und "Ähnliches" nicht ganz gerallt hatte.
Schlagaliuschö,
DeGie

malwiesel
17.03.03 20:23


Grins........jetzt ist mal wieder der Moment gekommen, in dem ich mich mit "ich bin blond und blöd rausrede", lach. Weiß gar nicht was Du meinst, schmunzel. Meine Aussage gefällt Dir jetzt bestimmt ;-)

DeGie
17.03.03 20:35


Ach, Kleinmarderin, welche Deiner wundervollen Aussagen gefiele mir nicht?

malwiesel
17.03.03 21:07


Du hast meinen Tag heute auch bereichert. Brauchte heute ausnahmsweise mal keine Klammern fürs Schmunzeln. Liebe Grüße an Dich

DeGie
17.03.03 21:20


Hoffe für Dich, Du bist nicht wirklich einhöckerig!
So träume denn süß.

Ludwig Janssen
18.03.03 14:53


lieber DeGie, dass "...Na, wenn man das Kameleon erkennen kann, heißt das ja nicht, daß der Blick von der anderen Seite des Bausteins Ähnliches verspricht..."
hat mich einfach so mitgerissen
und so strudelsprudelte
manch Törtelwörtel
aus meinem Hirne
und rollte
- dahin -
sollte
nicht in deine Birne.
Genügte sich, s
ich selbst zu sein
und fragte nicht
das Warzenschwein,
das reimend sich im Schlamme suhlte
und sich so schweinisch wohl dort fuhlte.

der Hinweis auf des Wiesels Schmückung
galt dir
das Fell ihr zu belassen, selbst wenn des Winters die Spitze des Pinsels
schwarz!
Schmückt doch ihr wieselgemaltes Herzleuchten im KOMMe oben dein Werk vortrefflich - und tut es loben!

Ich neige nun das eigene Sprühen und werde mich zum nächsten Gedichte bemühen...
:) Ludwig

DeGie
18.03.03 16:00


Tja, Ludwig manchmal Sachen lallt,
daß einem bald die Birne knallt
des Kopfes Schrauben werden lose
begünstigt von des Gürtels Rose

Und Warzenschweine, keine kleine
Im Schreine seiner Beine Weine
bald flügelnd durch die Himmel tobt
und bügelnd Schusters Schimmel lobt.

Lahmer, Tramptier Drome - da!
im Wahne campt hier, Komma, zwar
Doch lassen wir sie doch gewähren
und binden manche Nasenbären

So, Schnabeltiere dieser Welt
das Babel ziere, fies erhellt
des Rüssels Ring- und Gabelschlüssel
bewahren uns ein Anna Schüssel
(Kollegin von Anne Schüppe)

 

"Aus dem Tagebuch des Mondes"
mit 30 Originalkommentaren
feat.
Dolphins Dream
, Martin McHuber, Karma


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