|
Geblauchsanweisung
Irene Klopfstock ©
2002
Du nehmen linke Seitenwand
in deine rechte Hande
und greifen mit die linke Hand
sofort die Rückenwande.
Du halten beide Wande dann,
daß du mit deine Munde,
die Schraube in die Loche kann
nun geben, in die runde.
Wenn man die Schraube richtig hält,
dann gehen nicht verloren,
du hören, wenn die Schraube fällt,
wann haben gute Ohren.
Wenn sitze Schraube in die Loch,
du schraube mit die Zahn
- weil beide Hande halten noch -
nun alle Schraube an.
Wenn fertig du mit diese Teil,
dann nehmen linke Hande
und schrauben - wobei du beeil -
jezt rechte Seitenwande.
Dann machen du an Seite an
die viele Tür-Scharniere
und hängen dann an jede dran
die beide Schranke-Türe.
Genau wie gehen das nicht weiss,
das machen du alleine,
Beschreibung nicht in kleine Preis,
dafür die Preis zu kleine.
Die Schranke halten nun sehr gut,
auch wenn sie sich verbiegen,
doch machen Schranke du kaputt,
dann Geld nicht wieder kriegen.
|
Zu
Klopfi...
Audio
(MP3-)Version
nach oben / Suche
Die
schnelle Hilf-Fee
Herr
Müller
© 06.10.03
Ein Bäcker schrie um Hilfe:
Hefe! Hefe!
Da kam eine Fee
und brachte Hefe.
He Fee,
Danke.
Ich hoffe,
Du ißt mit mir einen Toffee?
Ne,
ich esse keine Toffifee.
Nicht Toffifee Fee,
ich meinte
Toffee Fee,
Toffee zum Tee!
Tee?
Nein lieber Koffee!
Kaffee!
Sag ich doch oh je,
eine Tosse Kaffee.
Eine
Tasse
Kaffee
zum Toffee.
Und Danke
nochmal für Deine
Hilfe
mit der Hefe!
Gern geschehen.
Wiedersehen.
(Die Fee wurde seit dem nie wieder gesehen. Das war ihr dann doch zu blöd.)
gewidmet meinem Motorrater und Freund george
Herr
Müller zum Thema "Zapfenstreich"
zum
Sampler
nach oben / Suche
© I.Astalos
Zu
I.Astalos' Cartoons
nach oben / Suche
Pferdeäpfel
Lenzelot
© 30.09.2002
Es waren zwei Pferde, das eine hieß Hopp,
Das andre hieß Hüja, sie liefen Galopp
Zuerst auf der Koppel und dann durch den Wald,
Es nahte ein Bächlein, dort machten sie Halt.
Und Hüja war lüstern, natürlich auf Hopp,
Ihm dampften die Nüstern, da sagte sie: "Stop!"
"Du halbstarker Wüstling, was du wieder denkst!"
"Du bist eine Stute und ich bin ein Hengst,"
Sprach Hüja und scharrte mit Eisen und Huf
"So lass uns beginnen, wie Gott uns erschuf!"
"Was ist mit Verhütung? Hast du was dabei?
Du weißt, dass ich ohne dir niemals verzeih!"
"Ach, Liebes! Mal ehrlich, dies gäb einen Flop!"
Sie wurden sich einig und hopp, hopp, hopp, hopp...
10 Monate später, die beiden im Stall,
Der Stute wars übel, es drückt überall.
Sie fragte den Hüja, ob schwanger sie wär
Und bat um den Einsatz vom Dorfvet'rinär.
Sie wieherte, schnaubte und presste im Stand,
Trotz Wehen und Krämpfen der Tierarzt nix fand.
Als Hüja sie stützte, da leerte der Darm
Ein Schwall Pferdeäpfel, `s war falscher Alarm.
zu
Lenzi
nach oben / Suche
Begnadet!
Zeder
© 26.01. 2003
Ohne es zu übertreiben:
Ich bin gut, will es auch bleiben.
Sicher, es gibt Satzgebinde,
die ich nicht gelungen finde.
Aber dann, beim Worte-Feilen,
kann ich Silben gut verteilen,
und ich lege angepasste
Rhythmen auf das Vorgefasste.
Musiker bin ich, das sagte ich schon
Wortschöpfer bin ich, gespickt mit viel Ton
Klangfärber bin ich, perfekt, nicht perfid
Wunderbar sing ich der Wortgewalt Lied:
Geschmeidig glänzen gläserne Gedanken
Behangen brechen berstende Böller
Verschlungen vergaßen vertiefte Verse
Mich.
Manch einer kann mich nicht verstehn,
will meine Worte mir verdrehn.
Als ob mein Text verrückbar sei,
mein großer Wurf nur Einheitsbrei!
Wie soll ich denn, ich fass es kaum,
mein Werk beschreiben? Wie im Traum
mal ich die Sätze aufs Papier,
und das ist Kunst! Die schreib ich hier!
Lyriker bin ich, das Wort ist mein Ziel
Wortlehrer bin ich, und zwar mit viel Stil
Klangformer bin ich, und höre es schon
Wunderbar klingt dieser samtene Ton:
Bleibe, harre aus, mein Engel der wacht,
goldumwunden schmiegst du dich an mich
Höre, lausche nur, der Uhu klagt sein Leid,
schwarzverhüllt so tiefe Nacht
Singe, tanze mir, oh Zeit du vergängliche,
nimmerendend
Dich.
Habt ihr alle eine Meise?
Meine Werke sind nur Sch***?
Wollt ihrs ganz mit mir verderben?
Lasst mir übrig lauter Scherben
meiner großen Literatur?
Gut, dann bleibt mir eben nur
euch ab jetzt zu ignorieren.
Brauch euch nicht zum Inspirieren!
Wortwerker bin ich, und baue mit Ton
Lehrmeister bin ich, das zeigte ich schon
Kritiker hass ich, denn die sind perfid
Wunderbar sing ich der Wortgewalt Lied:
Engel glänzen goldumwunden gläsern
Nacht brechen berstende Böller
nimmerendend vergaßen vertiefte Verse
Sich.
zum
Sampler
nach oben / Suche
Tiger Übermü
©
Ludwig Janssen 6.2.2003
Wer
spaziert da, auf den dünnsten Enden
schneeglatter Zweige (und wird gleich wenden),
mit sicherer Drehung und Eleganz,
die Nonchalance von Kopf bis Schwanz?
Funkelnde
Augen voll Poesie:
Das ist der Tiger aus Übermü!
Da!
Wirbel! Als ob ihn die Musen stießen,
welche dem Dichter ihn Übermü hießen,
stürzt unser Held, ganz erdenschwer,
mit weichem "pluff" in ein Flockenmeer.
Entsteigt
dem Bade, mit dem Lächeln der Sieger,
schneepudergezuckert als Übermü-Tiger.
|
|
Die
Scheuche Ludewich (DeGie) und mehr von Ludewich
Audio
(MP3-)Version
direkt
zu den Gutenachtgedichten
nach oben / Suche
Pumpen
Udogi-Sela
© 11.10.2003
Ganz tief unten in der Erde
ruht viel Wasser; wie ein Meer.
Saufen müssen Küh’ und Pferde.
Wie kriegt man das Wasser her?
Dort, auf bunter Blumenwiese,
eine blaue Pumpe steht.
Bei der Pumpe lachend Liese,
und sie weiß auch, wie es geht.
„Liese, laß’ Dich bloß nicht lumpen!
Schreite durch das hohe Gras.
Zeige mir, wie geht das Pumpen?
Fest den blauen Schwengel faß’!
Rauf und runter mit der Stange,
bis nach einer kurzen Frist,
unter Deinem Jauchzgesange
sich das Naß im Schwall ergießt.“
Liese gluckst und keucht mit Wonne.
Becken voll, die Pumpe leer.
Liese strahlt so wie die Sonne.
Nein, das Pumpen ist nicht schwer.
zu
Udogi
nach oben / Suche
Die Mühle
(aus dem Teamwork-Forum)
Lessing ©
06.05.2003
Inmitten ich von Irren stecke
und hilflos meine Lippen lecke.
Bewegen kann ich mich ja nicht,
obwohl mich so der Hafer sticht.
Ich höre all die Irren kreischen,
die sich im Wahne bald zerfleischen;
ich lausche jenen Irrgesängen
der Irren, die sich hier erhängen.
Und ich? ich armer Tropf beschließe,
dass ich mich kurzerhand erschieße.
Auf diesen Tag, das seh ich schon,
da freu ich mich.
Napoleon.
|
|
zu
Lessing
größerer
Teamworkausschnitt
Audio
(MP3-)Version im Zyklus "Tagebuch"
nach oben / Suche
|
Schubpferde
dedicated to Magic Müller
DeGie © 16.01.04
|
I.
Astalos © 8/04
|
Die Zugpferde zögen so gerne im Winter
zum mittleren Meer in das Land, was dahinter
Bekanntlich recht schwer, denn sie können nicht fliegen
was Renn-Tiere weihnachtlich besser hinkriegen
So liegen, als wenn in der Birne sie krank
die Nerven der Pferde zur Stunde recht blank
"Nicht schlecht", so sie sinnen, anstelle der Zügel
zu ziehen von hinnen mithilfe der Flügel
Die Schubpferde schöben so gern - ungelogen
die Drogen zu Land, die sie vorher gebogen
Doch würden die Wogen sich nimmermehr glätten
zu viel LSD sie im Tee dann oft hätten
|
|
So schiel ich im Schnee nach dem Reh vor dem See
das contra hier geben will trotzig - oje
Doch motz ich jetzt nicht, wofür einiges spricht
Dann schreib ich aus diesem Quatsch halt ein Gedicht
Doch wie jetzt das Reh mir den Stinkezeh zeigen
beginnt ganz geschwind, wie es Rehen so eigen
Da platzt mir hier schlicht nun doch wirklich der Kragen
Das geht nicht! Drum tret ich dem Tier in den Magen
So ragen seither die Gerüchte nicht schlecht
ganz offen getroffen wohl nur das Gemächt
Es rächt sich zuweilen, wie hier dieses schien
Zu ärgern den Typ mit den zwölf Dioptrien
Verziehen wird mir dieses Tier nimmer haben
Wer mich provoziert soll gefälligst nicht klagen!
Probiert, was es wird, reklamiert wie im Wahn
Und mosert auf ewig im hellen Sopran...
|
mehr
Faxenkram von DeGie
Audio
(MP3-)Version
nach oben / Suche
Der
Papagei
Bruno
Bansen © 2002
Ein Papagei saß bunt und lange
schon auf der Papageien-Stange.
Nicht immer nur, denn manchmal hing
er auch kopfüber an dem Ding
und sah, und dieses nun gedreht,
die ganze Welt, und meint, es geht,
wie man hier sieht, auch umgekehrt,
und fand sich selbst verdammt gelehrt.
Doch leider war, obwohl sehr klug,
er doch, per se, nicht klug genug.
Denn als er hing, da hat ihn leicht
der Kater Franz im Sprung erreicht.
Dem war‘s egal, wie rum und wann,
die Welt denn funktionieren kann,
nur das, was essbar, war ihm wichtig.
egal, ob falsch rum oder richtig!
mehr
von Bruno
nach oben / Suche
Beim Zahnarzt
Steffen
Heinig
© 2006
Kaum hab ich was geschluckt im Mund,
bemerk ich, dass es muckt im Schlund,
denn meine Zähne knacken bitter.
Mich zieren dicke Backenknitter.
Der Zahnarzt muß den Rachen sichten
und dann die schwachen Sachen richten.
Doch mehr noch als mein Wangenzahn
sorgt mich des Doktors Zangenwahn.
Vor Angst im Wartezimmer schlitternd,
hör ich von drinnen, schlimmer zitternd,
wie einer ob ’ner Züste wimmert
an der der Zahnarzt wüste zimmert.
Letztendlich, nach ’ner Kummerstunde,
verließ den Raum ein stummer Kunde.
Er gönnte sich auf Tragen Schlaf,
weil ihn des Arztes Schlagen traf.
Ich litt, weil ich die Nummer kannte,
die man zu meinem Kummer nannte,
begriff sofort den Plagesatz:
„Die 10 herein! Ich sage Platz!“
Ich dachte: „Schnell im Zimmer ducken!“
Der Schlächter lässt den Dimmer zucken.
Zu spät, erspäht! Vom bleichen Zinken
der Nase sah er Zeichen blinken.
Er schnappte mich und band mit Hast
brutal am Stuhl die Hand mit Bast.
Ich will hier raus, vom Sitze springen!
Wie kann der nur mit Spritze singen?
Durch Stiche vieler Sudelspritzen
muß ich im Spuckesprudel sitzen
und spüre bang vom schwachen Ritzen,
befällt mich schlimmes Rachenschwitzen.
Mit Mund geweitet zwischen Zangen,
die mich zu einem Zischen zwangen,
traktiert der Knilch mich, geißelt murrend
den Backenzahn und meißelt gurrend.
So muß ich mich im Schwitzen winden.
Gott, lass dem Kerl die Witze schwinden!
Mir schwindelt schon! Mit Bangen zog
das Monster, was die Zangen bog!
Er wütet auf mir ratscht die Lippe,
hängt auf dem Brustkorb, latscht die Rippe.
Die Massen seiner Hüftenlasten
lassen mich nach Lüften hasten.
Erlöst! Mit einem Schniefer kippt,
der Arzt, weil mir mein Kiefer schnippt.
Doch auch des Zahnes Spitze ruckte,
die ich gleich in ’ne Ritze spuckte.
Der Quälgeist stürzt und heult am Boden.
Die Lodenhose beult am Hoden!
Weil er sich selber schwingend spritzte,
und endlich auch mal springend schwitzte.
Ich lachte nicht, doch miepte: „Patt!“
Der Arzt hingegen piepte matt!
Worauf wir wie die Schleichen liefen
und später wie zwei Leichen schliefen.
nach oben / Suche
verreimter Auszug aus
"Fünf Jahre meines Lebens" von Murat Kurnaz
Gerd Geiser © Mai 2007
Ich sage mal: Guantánamo. -
Muss ein Häftling dort aufs Klo,
hat er in der Freiluftzelle
eine kleine Notdurftstelle.
Diese ist ob der Gefahr
allerseits gut einsehbar.
Doch nach Jahren im Gefängnis
bringt das keinen in Bedrängnis.
Gut vertraut mit Käfighaltung
meidet er die Hausverwaltug.
Kurz die Beine angewinkelt
und ins Loch hinein gepinkelt.
Ärgernis jedoch bereitet,
wenn der Arrestant bestreitet,
dass ihm hier geholfen wird,
und er sich beharrlich ziert.
Besser ist es sich zu läutern,
als zu meckern und zu meutern.
Oftmals helfen Eisenschellen,
um sich einer Tat zu stellen.
Das Gewissen wird entlastet,
wenn der Sträfling eifrig fastet
oder auch mal tagelang
sich versenkt im Tiefkühlschrank.
Ist er hier zu lang alleine,
amputiert man ihm die Beine.
Doch, die sind ja eh verloren,
wenn sie erstmal abgefroren.
Schwer wird jetzt des Stuhles Gang
auf ´nem Stumpf mit Blutandrang.
Denn dann sucht auf seinen Schenkeln
der Proband nach Haltehenkeln.
Greift er in den Drahtverhau,
haut man ihm die Finger blau,
weil nun mal die Drahtberührug
nicht erlaubt ist, sagt die Führung.
----------
Kurnaz kommt nicht mehr zur Ruh.
Soll man´s glauben? - Jetzt kommst du.
mehr
von Gerd
nach oben / Suche
ruhe
sanft
(gewidmet
einem alternden, albernen suppenkaspar)
MirandaSacricosa
© 21.10.03
ein
hänfling in der sänfte lag
und kämpfte mager mit dem tag
verschlagen nach dem möhrchen sah
das längst ein großer mohr schon war
verloren tränkten sabbereien
beim knabbern berge von geweihen
verleihen war da längst nicht mehr
versifftes zeug verleiht sich schwer
in meeren der verzweifel dort
verspielte man das letzte wort
so sprach alsbald das nagetier
"weisst du, warum ich klage hier?"
versagensängste trieben's wohl
im lieben klangen fragen hohl
und sieben monat' später dann
der bauch so langsam schwoll sehr an
der nager tauchte unter bald
der taucher nagte stumm im wald
und krallt sich dann das trampeltier
seither ich nur noch hampel hier
verlier den mut wohl dennoch nicht
was nie dem glauben je entspricht
doch die moral ich nicht verhehle:
verfehle niemals nicht kamele!
und sei es ein kameleon
auf dass es immer innewohn
klar: manches höckerlos' reptil
verspricht zuweilen doch zu viel
beim reiten letzteren getiers
beizeiten quetscht es, doch, ich spür's
verlier alsbald dann im entgleiten
mein bier dort in des waldes weiten
wo gerstensaft das kleinreptil
grad interessiert wohl nicht so viel
zerbersten macht ihm wenig freud
den ausritt längst gar sehr bereut!
zu dritt verzehren wir die reste
und machen aus dem tag das beste
im westen bald die sonne sinkt
verlässt, was mir nicht oft gelingt
den horizont ins nimmermehr
so fehlt seither ihr licht gar sehr
verspricht, daß einst sie zeit sich nähme
für einen tag dann wiederkäme
und so, gelähmt von einsamkeit
der mond verstohlen macht sich breit
und schreit, was leider nicht ich höre
im dämmerlicht nach einer möhre
doch längst vernagt von elefanten
so bleibt der strick nur dem trabanten ...
mehr
aus der Richtung...
Audio
(MP3-)Version
nach oben /
Suche
Verzweiflung
Marga Behrend ©
06.01.2004
Was macht das Reh
im tiefen Schnee?
Es friert an seinem linken Zeh.
Und warum nicht an seinem rechten?
Weil’s keine Reime fertig brächten,
ihm dorthin eis’gen Frost zu senden.
Drum muss das Textlein hiermit enden.
Der Reimeschmied rauft sich die Haare,
er hat noch zwei ganz wunderbare.
zu
Vera-Lena
nach oben / Suche
|