Stiller Abschied 

Keine Chance 

Seelenweben 

Grenzenlos 

Immer wieder...Montag  Geheimnisvolles Leuchten 

Selbstzweifel 

Käuflicher Gehorsam 

Das Feld der Träume...  

Verstehendes Lauschen 

Monde und Träume 

Aus fernen Welten

Gefährlicher Betrug 

Fluch der Lyrik 

10 Tage Leben

Zu spät Einhorn, verzeih mir...

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Stiller Abschied
Kerstin Jäckel © 1997

Zwei Schiffchen legen fröhlich frech ab
von meinem sicheren, fürsorglichen Hafen,
steuern unbekümmert meine Albträume an,
schaukeln lustig über meine Ängste hinweg,
lauschen schwärmend den Stimmen des Windes,
umschiffen jubelnd die Klippen meiner Traurigkeit,
halten Kurs auf strahlend kühne Träume,
sehen nicht mehr,
wie ich leise in mir versinke.

 

 

 

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Grenzenlos
Kerstin Jäckel © 12.1. 2003

Wenn ich tanzen will,
dann drehe ich mich durch Sternenzelte,
wirbele durch Galaxien,
wiege mich in den Fluten der Milchstraße.

Wenn ich singen will,
dann bitte ich die Nachtigall um Begleitung,
greife die Hand des Mondes,
heiße die Welt einen Augenblick schweigen .

Wenn ich fühlen will,
dann öffne ich kühn verschlossene Türen,
gebe alle Vorsicht preis,
glaube leisen Worten und lächelnden Augen.

Wenn ich lieben will,
dann höre ich Säbelrasseln des Schmerzes,
streife mutlos die Flügel ab,
feige verlassen von Tanz, Gesang und Gefühl.

 

 

 

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Selbstzweifel …
Kerstin Jäckel © 2/2003

Meine beschützenden Mauern zerbersten,
Staudämme des Mutes werden zu Staub,
aufgesparte Kräfte stürzen tosend davon,
Tränenbäche versickern lautlos im Sand.

Visionen aus funkelnd glühendem Glas,
verlieren sich gurgelnd im Krater,
meines eiskalt klirrenden,
sich widerspenstig
laut dehnenden,
splitternden,
spröden
Seins.

 

 

 

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Verstehendes Lauschen
Kerstin Jäckel © 3/2003

Im Land der sprechenden Seelen,
schüchtern lauschend auf Worte
fremder Gedanken und Träume,
entdecke ich magische Welten
voller Schönheit und Hoffen,
riesige Burgen und Schlösser,
bewehrt mit Gängen und Türmen,
umschlossen von ehernen Mauern.

Im Licht froh jubelnder Seelen,
lächelnd lauschend auf Lieder
Glücklicher und Liebender,
ahne ich singende Welten
voller strahlendem Mut,
auf ewig vergessenes Leid,
Augenblicke lachenden Glücks,
erfüllte Sehnsucht voll Harmonie.

Im Schatten leise weinender Seelen,
ergriffen lauschend den Seufzern
unerfassbarer Ängste und Not,
berühren mich bange Welten
voller Stille und Dunkelheit,
Gitter dienen finsteren Mächten,
Dämonen drohen aus alten Zeiten,
Meere und Tränen erstarren zu Eis.

 

 

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Gefährlicher Betrug …
Kerstin Jäckel © 3/2003

Dunkelheiten hüllen mich schützend ein,
sanfte Rüstung aus träumenden Schleiern,
wiegen mich singend mit dem Band

des Nichtsehens,
des Nichtwissens,
des Nichtglaubens.

Traurigkeiten füllen mich vollkommen aus,
dämmendes Schutzschild gegen die Leere,
nehmen jeder Hoffnung den Raum.

 

 

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Keine Chance
Kerstin Jäckel © 3/2003

Eherne Rinnen der Vernunft
graben sich den Weg der Einsicht.

Stolze Brücken der Distanz
warnen vor dem Sprengsatz Sehnsucht.

Weinende Spuren der Einsamkeit
schneiden sich tief in meine Haut.

Wie
kunstvoll
ich
auch
singe
...

Ich bin allein!

 

 

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Immer wieder … Montag
Kerstin Jäckel © 3/2003

Schmetterlinge fallen vom Himmel.
Vulkane speien glühend rote Rosen.
Finsternis reibt hämisch die Hände.
Nachtigallen fliehen schweigend den Tag.

Gräber flüstern lockende Lieder.
Verschämtes Rufen nach lindernder Gnade.
Morgenröte erblasst im grellen Licht.
Flehendes Sehnen versinkt in leiser Angst.

Kein Platz für mich und bunte Träume.
Keine Wärme stillt qualvolles Hoffen.
Kein Kuss erlöst aus ewigem Fluch.
Sterne zerfallen kalt leuchtend im All.



Kommentar (16.03.03)

Ach Kerstin,
so langsam gehen mir die Taschentücher aus!

Wenigstens heute findest Du doch Platz für bunte Träume!

Wenn Nachtigallen lallen
und tosend rote Rosen kosen
Wenn lüstern flüstern bei Küstern
aus Gruften die Stimmen von Schuften

Dann schreien sie nicht von Weh und Ach
doch "mach's wie die Sonne, Kerstin,
lach!"

 

 

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Käuflicher Gehorsam
Kerstin Jäckel © 3/2003

Niemals morgige Winde tragen mich hinauf.
Ewig gestrige Strömungen reißen mich hinab.
Das Leben labt sich höhnisch an meiner Seele.


Keine Sorge, ich kann fest zusagen!
Ja natürlich. Der Termin steht!
Aber selbstverständlich!
Kein Problem!
Verstehe!



Ich?
Wer ich?
Wer bin ich?

 

 

 

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Monde und Träume
Kerstin Jäckel © 3/2003

Bizarre Bilder in der kalten Scheibe des Mondes.
Schatten tanzen Merengue auf meiner Stirn.
Unbekannte Gestirne attackieren Träume.
Bunte Schleier fallen in blinde Augen.

Hoffnung lässt mich schwärmende Lieder singen.
Sanfter Takt verführt mein schweigendes Herz.
Melodien huldigen lächelnder Sehnsucht.
Reißende Saiten ersterben im Klang.

Eisiges Mondlicht auf zerschnittenen Fingern.
Tiefes Rot pulsiert in brennendem Schmerz.
Zögerndes Rinnsal der Zeit in der Hand.
Heimlich tropft mir das Leben davon.

 

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Fluch der Lyrik
Kerstin Jäckel © 4/2003

Ich nehme einfach ein tönernes Gefäß,
um meine Tränen zu sammeln,
und wenn ich hineinsehe,
entdecke ich staunend darin das Meer.

Ich kaufe einen edlen hölzernen Sarg,
um meine alten Ängste zu betten,
und beim zögernden Öffnen,
entdecke ich mich begraben unter ihnen.

Ich schwinge unermüdlich den Käscher,
um meine Träume einzufangen,
und ihren Anblick wagend,
entdecke ich sterbende Schmetterlinge.

Ich greife endlich zu schwersten Ketten,
um meine Gefühle zu bändigen,
und als im Verlies suche,
entdecke ich mich zerfallend zu Staub.

 

 

 

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Seelenweben
Kerstin Jäckel © 4/2003 

Wispernde Fäden durchziehen die Nacht,
knüpfen Netze aus Mondlicht und Wind,
zupfen sanfte Klänge betörender Macht,
knoten die Sterne zu Perlen geschwind.

Flüsternde Seelen erliegen dem Werben,
sticken Traumbilder in ein samtzartes Tuch,
küssen Wunden und umhüllen Verderben, 
binden ahnenden Hauch zum Weltenbuch.

 

 

 

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Geheimnisvolles Leuchten
Kerstin Jäckel © 5/2003 

Alte Laternen der Großstadt
kennen Gesichter der Traurigkeit,
reißen Vergangenheit aus Erinnerungen,
glitzern als Tränen in stummen Kinderaugen.

Kerzenlichter aus Illusionen
tönen wärmend leere Einsamkeit,
malen tanzende Schatten leiser Wünsche,
schimmern versöhnende Schönheit in Herzen.

Sternschnuppen meiner Seele
tauchen in die Gestirne der Nacht,
zeigen der Finsternis die Tiefe des Seins,
leuchten zarte Hoffnungen mitten in Träume.

 

 

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Das Feld der Träume …
Kerstin Jäckel © 7/2003 

Mohnblumen schaukeln 
träumend
im gleißenden Licht des Mondes.

Kornblumen umfangen 
schwärmend
seinen Glanz in sehnendem Blau.



Nur diesen einen Traum lang 
dürfen sie fliegen!

Nur in der Mittsommernacht 
sind sie frei!



Strahlend tauchen sie
vergessend
in den schmeichelnden See aus Licht.

Schon der Morgen bringt
vergebend
ihre fesselnden Wurzeln zurück.

 

 

 

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Aus fernen Welten
Kerstin Jäckel © 9/2003 

Jubelnde Schwalben teilen den Abendhimmel,
erzählen vom Schrei des Tukans
- und du lauscht –
gleich einem Stein in der Wüste
den Erzählungen von den Fjorden Norwegens.


Frische Triebe eines alten Holzstapels im Wald,
sprengen unbeirrt die morsche Borke
- und du siehst –
gleich einer Statue aus ewigem Stein
auf unendliches Meer aus Leben und Vergehen.


Junge Mädchen schwärmen leuchtenden Auges,
träumen das Märchenbuch der Liebe
- und du fühlst –
gleich einem Erfrierenden im Polareis
die Wärme der Erde aus Zeiten vor allem Sein.

 

 

 

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10 Tage Leben
Kerstin Jäckel © 9/2003 

Eines Tages greifst du zum Mut
und
stellst ihn streng unter Vertrag.


Drei Tage lang taut deine Seele 
aus
dem Block von dienstlichem Eis.

Die eiserne Krawatte rinnt leise
in
Tränen von der biederen Bluse.


Drei Tage lang puzzelt dein Herz
die
bunten Fetzen zerrissener Bilder.

Die tauben Sinne erwachen sacht
in
betörenden Melodien der Träume.


Drei Tage lang fallen kalte Sterne
aus
den verborgenen Tiefen der Nacht.

Die knappe Urlaubsfrist verstreicht
und
schon greift dein Schlips zum Hals.

 

 

 

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Zu spät Einhorn, verzeih mir...
Kerstin Jäckel © 5/2003 

Ein ganzes Leben nur auf einen Traum gewartet.
Ein ganzes Leben lang…

Verstehende Augen leuchten lächelnd in Herzen,
Wunderkerzen entzünden meine frierende Seele.
Unter feurig stampfenden Hufen strahlen selbst
Scherben letzten Hoffens in betörendem Glanz.

Ohne Scham berge ich mein zerfallenes Gesicht
in der Mähne aus wild tosendem Meer und Wind.
Ohne Tränen fließt mein Herz leise schluchzend
in Wesen aus Märchen und versunkenen Welten.

Zu spät für ersehnte Blitze aus heiterem Himmel.
Zu fern locken Regenbogen mit bunten Illusionen.
Zu matt strahlt die Sonne in geschlossene Augen.
Zu hoch scheinen Himmel dem mutlosen Sehnen.

Ein ganzes Leben nur auf einen Traum gewartet.
Ein ganzes Leben lang…



(Kommentar DeGie, 18.05.03)
Zu spät für ersehnte Blitze aus heiterem Himmel.
Und doch:
Plötzlich sind sie da..
Zu fern locken Regenbogen mit bunten Illusionen.
Doch näher und näher kommen sie...
Zu matt strahlt die Sonne in geschlossene Augen.
Doch gleichwohl hell ... und langsam zieht der Dunst vorbei...
Zu hoch scheinen Himmel dem mutlosen Sehnen.
Bis die Seele schließlich zu fliegen beginnt...

Ein ganzes Leben nur auf einen Traum gewartet.
Ein ganzes Leben lang…

Und plötzlich
ganz unverhofft
klopfte er leise an...

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Kurzgeschichten von Kerstin Jäckel:

Die Suche nach einem starken Freund (Fabel)
Ein trügerischer Blick (Fantasy)
Nicht nur eine SMS

Die Sonnenprinzessin (Fantasy)
Schuldig (Krimi)

 

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