Schreiber 

Was Du bist

Meditation über die Zeit 

Nachtgespräche  

Sequoia  

Abschied von einem Idol  

Angst  

Ein Liebesgedicht  

Von der ultimativen Realität

 

 

 

Schreiber
Leyla © 21.06.2002

Nichts und niemand
hat uns erschaffen

Wir sind geboren
aus uns selbst
in Stunden
jenseits jeder Zeit

verbunden
durch den Blick
auf das Ungesagte

die Stille
wenn wir beim Suchen
das Finden
finden

Wir teilen die Sehnsucht
nach Erträglichkeit
treffen uns
wo wir uns nicht sehen

Die Perspektive
hat uns erfunden
in einem Moment
der Neugier

Nur deshalb
streicheln wir Papier
mit Worten

flüstern einen Schrei
in die Welt

Vielleicht
ja vielleicht

hört jemand zu

 

 

 

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Nachtgespräche
Leyla © Okt. 2002

Mit Antworten
kann ich nicht dienen
flüstert die Teetasse
während sich tränende Augen
und bernsteinfarbenes Meer
ineinander spiegeln.

Vielleicht ein wenig trösten
aufwärmen
bevor es weitergeht
auf deiner Reise.

Ich habe keine Hände
um dich zu streicheln
doch bitte, bitte
halte dich an mir fest.

Kuschel’ dich an mich
bis das Morgengrauen
brennende Geisterwelten
in die Nacht zaubert
die Last in deiner Stimme
sich mit den Dunstschwaden 
in die Höhe schwingt

du den Mut hast
dem neuen Tag
den Kampf anzusagen.

 

 

 

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Angst
Leyla © jeden Tag

Im Spiegel
in meinen Augen
Dich sehen

stundenlang
erfolglos Schatten fangen 
weil sie Dir ähneln

Tränen auf meinem Gesicht
wenn der übliche Alptraum
erbarmungslos
von mir Besitz ergreift
die Nacht 
meine Panik nicht vertreiben will

Der tägliche Kampf
das Ringen
über Wasser halten
weil ich Deinen Tod
sah
fühlte
noch immer rieche

Ich renne
liebe
wüte
wie eine Verrückte
bis ich atemlos
jeden Muskel
jede Faser
schmerzlich spüre

weil ich lebe
nicht aufgebe
mich weigere
anzunehmen
daß ich sterben könnte

wie Du.

 

 

 

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Was Du bist
Leyla © 14.08.2003

Was Du bist 

Ich beobachte
die Gezeiten 
deiner inneren Welt

bin stummer Verehrer
der Erkenntnisse 
hinter deinem Blick

wälze mich
in der Ehrlichkeit
der Echtheit
deines Schweigens

und bezeuge den Schmerz
den übermächtigen
quälenden

der dich menschlich
verletzlich
wunderbar fehlbar

so sehr zu dem macht
was ich liebe

 

 

 

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Sequoia
Leyla © Aug. 2002

Ich lehne meinen Kopf
an deine Rinde
werde eins
mit dir

Sehe durch dich
auf diese Welt
zweitausend Jahre
fliessen vorbei
in einem Rausch
von Blut und Tränen
Hass und Krieg
Gelächter und Frieden
Träumen und Liebe

Schweigender Zeuge
thronst in Stille
dein Wissen kleidet dich
in Würde
und Einsamkeit

Unsere Geheimnisse hältst du
in rauhen Falten verborgen
wiegst sie 
sanft verstehend
ins Vergessen

An deiner Seite
lerne ich Demut
streichele zärtlich
deine Furchen
gehe getröstet meinen Weg.

Nichts
was wir tun
spielt wirklich eine Rolle.

 

 

 

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Ein Liebesgedicht
Leyla © März 2003

Berauscht am Zögern 
der Worte
zwischen Deinen Zeilen 
habe ich mich eingerollt
vergraben
in Dir. 

Wäre meine Welt
nur Du
mein Horizont
die Grenze Deines Lächelns

vielleicht
wüsste ich dann
wofür es mich gibt.

 

 

 

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Meditation über die Zeit
Leyla © März 2003

Charakteristik des Menschen
ist seine Abhängigkeit von Zeit
sein temporäres Dasein
Hinterlassen von Leere
Entschwinden ins Vergessen

sagen sie.

Wie kommt es dann,
dass dieser Raum
den du gestern
ich heute
als Plattform der Gegenwart beanspruche
noch immer
deine Schwingungen ausbalanciert
ich dich spüre
nur nicht sehe

ich zweifellos weiß,
dass der Moment
deinen Namen trägt?

 

 

 

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Abschied von einem Idol
Leyla © 20.07.2002

Deine Augen
als Spiegel benutzt

Du
als Maß aller Dinge

Mein Tanz
in lächerlichen Verrenkungen
deine Aufmerksamkeit über alles
als hättest du
Selbstachtung zu verschenken

Blind einem Gefühl gefolgt
habe mir die Knie 
wundgefallen
in deiner Gegenwart

Kein Pflaster
kein Trost

Du hattest nicht mal
die Andeutung 
von Verstehen für mich



Kein Wunder

 

 

 

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Von der ultimativen Realität
Leyla © Jan. 2003

Mein Traum
lacht über die Wirklichkeit
sagt ‘Sie lügt!’

Wenn beides
in meinem Kopf
mir vom Leben erzählt
ich fühlen kann
mich fangen lasse
nicht mehr unterscheiden kann
und will.

Der Unterschied auch nur
in meinem Kopf existiert
weil alles nur in uns
für uns alleine 
eine Form annimmt.

Wer verweigert mir dann
das Recht
mir für mich
einen neuen Traum
und damit Realität
ins Leben zu denken?

 

 

 

 

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