Reime
Hier wird man zunächst eher assoziativ vorgehen, wobei ein Dichter natürlich sein Blatt dichter mit Reimen zu füllen vermag.
Will man hingegen möglichst alle Reime finden, so grase man systematisch die Konsonanten ab, die sich im
Zwar wird der Dichter beim Walten seines Amtes hochlogische Operationen tätigen, doch finden diese zumeist im Unbewußten statt.
Sicher gibt es eine Menge Regeln, die man einem werdenden Poeten mit auf den Weg geben könnte, doch wird er all diese Regeln unbewußt selber finden, wenn er sich, von der bestehenden Sprachkunst inspiriert, auf sein Gefühl einläßt.
Möglich ist etwa ein schwermütiger Vers mit vier Hebungen und umarmendem Reim (ABBA):
Ein Mahlen wie von Satans Zahn
In schwarzer Luft ein herbes Wehen
Ein Hoffen, Bangen, letztes Flehen
Verklärt, alsbald zutiefst im Wahn
Ebenso kann man einen Paarreim (AABB) mit drei bzw. vier Hebungen zum heiteren Limerick (AABBA) ausweiten:
Ein alter grüner Hahn
Verpaßte einst die Bahn
So blieb er auf den Schienen stehen
Vergaß, den nächsten Zug zu sehen
Das lief wohl nicht so ganz nach Plan!
Am schnellsten sind indes Reime - z.B. Kreuzreim (ABAB) - mit nur zwei Hebungen je Zeile geschrieben:
Das Werk getan
und längst nach Zehn
Drum bald sie sah'n
ihn schlafen geh'n