Ludwig Janssen, Apfelpferdchen / Acryl, 80x80cm

 Marmorengel im Park 

Kunde aus Innerwelt

Erinnerung an die YT © Ludwig Janssen - Aquarell zu Bert Brecht "Erinnerung an die Marie A."

Schatten  

Schattenmusikant  

Ludwig Janssen, Katze Sterne / Ölpastell, Wischtechnik

Von Aalen und kleinen Unvollkommenheiten

  Kosmisches Drehen

Ludwig Janssen - kleine Meerjungfrau II ... mit Blick auf Arngast ;)... (in Privatbesitz)

Am Tag nach Sankt Crispinus  

Gedicht eines schweren Tages

zu Ludwigs Bildern in der Galerie

 

 

Marmorengel im Park
Ludwig Janssen © 07.08.2003 

im Innen regt sich dieses Lauschen
das deinen Zügen Leben wähnt
und hört es auch nur Blätterrauschen
mein Herz ist, was sich nach dem sehnt

das königlich von Könnerhänden
deinem kalten Außen schimmert
weiß, als ob sich Seelen fänden
an ein fernes Wir erinnert

das mir nun nah für dieses eine
Fühlen tief im Nebeltreiben
allein im Park und still wir beide
nur ein Erinnern wird mir bleiben

 

 

 

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Ludwig Janssen - kleine Meerjungfrau II ... mit Blick auf Arngast ;)... (in Privatbesitz)

 

 

 

 

Schatten
Ludwig Janssen © 11.10.2003 

Manchmal 
wirfst du
lange Schatten,
die kennen dich nicht
und du sie nicht lange.

Die eilen 
lächelnd voraus
mit Kulleraugen 
und Zuckerschnütchen,

die decken zu,
bereiten Wege
und bannen Spuren,
als fette Freunde dir
ein einziger 

VORTEIL,

nach dem du gierst,
der dich retten soll
vor Veränderung
und faltigen Geistern.

Manchmal,
unversehens,
springt das O 
ins V, 
beult es aus,
ganz unten,
verliert sich 
spurlos...

Dir bleibt der Rest.

Nun stehst du
allein
mit Vielen
im eigenen Schatten.

 

 

 

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Von Aalen und kleinen Unvollkommenheiten

Ludwig Janssen 15.05.2004

oder: Über die Kunst des Arrangements 

Das Lineal war sauer: 
es ward so oft gebogen, 
dass ihm die Zentimeter 
aus der Skala flogen. 

Es wand sich hin, es wand sich her, 
voll Furcht vor Knicks und „Knacks!“ 
Maß zu halten schien ihm schwer 
ob solchen Schabernacks. 

Von diesem Leid erfuhr ein PfAhl, 
der in der Landschaft lehnte 
und sich, müde dieses Seins, 
nach Verflachung sehnte. 

Ich, rief er, könnt’ behilflich sein, 
wenn du das „ine“ drehtest, 
mir ein „u“ gäbst und zudem 
statt „L“ ein „G“ dir wähltest! 

Das „L“, das tausch’ ich gerne ein, 
das tut mir gar nicht weh, 
sprach Gineal im inewenden: 
Wer hilft nun dir zum See? 

Ein Stuhl, zerbrochen, kam der Bitte 
um Hilfestellung gerne nach, 
gab dem Pfosten seine Mitte 
(im ras war ihm danach).

Ein Pfuhl liegt nun an jener Stelle, 
an der ein PfAhl noch stand. 
darin ein Schlingel, der fortan 
kurz „Geni-Aal“ genannt…

 

 

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Ludwig Janssen, Katze Sterne / Ölpastell, Wischtechnik

 

 

 

 

Am Tag nach Sankt Crispinus
Ludwig Janssen © 24.5.2004 

(inspiriert durch Shakespeares Heinrich V) 

Am Tage nach Crispinus ist gut schweigen 
über Brüdern, von Rabenflügeln schwarz 
Und niemand, niemand, der im Spiegel 
schart'ger Schneide seinen Tränen 
bunte Bänder ins Vergessen flicht, 
wird rein vom Blute der Besiegten 
die nach der Schlacht gemeuchelt wurden. 
Dieses Schlachten, es wird schnell vergessen 
in Hallen, wo nur Sieger thronen 
über willfährigem Volke, 
frei freier Geister, deren Größe 
lästige Schatten werfen könnte. 

Am Tage nach Crispinus ist ein Richten, 
das nicht nach Worten zählt noch Recht, 
da diese schon dem Sieger eigen, 
von seinen Rittern wohl gewogen und geteilt. 
Das zählt nach Größe, Unbestechlichkeit und Gnade, 
die keinen Schwerthieb, der pariert, 
keinen Pfeil, der nicht verschossen, 
keine Wunde, in der Schlacht erlitten, 
auch nur ein Atmen weit vom Schlachtfeld trägt. 

Wer dieses tut, der richtet sich 
und bringt sich selbst um den Gewinn 
den Bruder sich zum Freund zu machen, 
der zu streiten wußte und zu kämpfen, 
der Stirn bot statt des Schirlingsbechers 
speichelleckerisches Schmeicheln. 

Am Tage nach Crispin darf keiner schweigen 
von denen, deren Sache klar entschieden 
schon vor dem ersten Schlachtenruf. 
Wenn es daran geht zu richten 
und sich die wenden, die den Verlierern 
gleiches taten wie die ihnen 
in offenem Gefecht zu beiderseitigem Erkennen: 
War es das wert? 

Dann, Bruder, lass dein Weinen, 
weinst du doch nur um dich 
inmitten stummer Brüder, 
von Rabenflügeln schwarz, 
Um dich und die verlor'ne Größe 
die dir kein Vers, kein noch so schönes Wortspiel wiederbringt, 
wenn sie im Blute dessen untergeht, 
der durch dein "Lass gut sein" 
nicht gerichtet worden wäre 
am Tage, als du feige schwiegst. 

 

 

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Kunde aus Innerwelt
Ludwig Janssen © 21.06.2004 

Es ist ein Ineinanderdrehen
aus flüchtigem Begegnen
im Strom der Vielen nur ein Wirbel
ist Senken und Versinken

Nur Blätterrauschen eines Baumes
der schon längst Vergangenheit
trägt es ein Denken und ein Fühlen
hinein in dein Erkennen

das dreht und schwingt
vergeht und klingt
noch lange nach - 
ach!

Nun trägst du, Mensch im Strom der Vielen
ein Bild in dir, das deines ist
sich für ein Ineinanderdrehen
bereit hält und sich dann – vergisst…

 

 

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Erinnerung an die YT © Ludwig Janssen - Aquarell zu Bert Brecht "Erinnerung an die Marie A."

 

 

 

 

Schattenmusikant
Ludwig Janssen © 19.06.2004 

Dunkel 
mein Grund
dem Kiesel
Ort der Stille 
Ziel
taumelndem
Sinken
Ein Meister
darin
mit einem Cello
der Tod.

Sein Schattenspiel
Saiten, zart gestrichen
rühren mich an
machen
meinen Klang
der sterblich dich berührt
Singt er doch
das Lied
eines Abschieds
feiner als Licht

macht er
dass ich lieben
Glück fühlen
das Leben 
loslassen 
kann
werde
Erde

 

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Kosmisches Drehen
Ludwig Janssen © 18.01.200


Und ist auch alles Quantenwirbel
Chaos in vertrauter Bahn
verborgen jedes Menschen Meter
nur seinem Träumen aufgetan

so schwinden jene Wirklichkeiten
die Menschengeist mit Sinn durchwirkt
zu Wolkenschaum – und Fragezeichen
was Insel seinen Sinnen wird

Still neige ich mich vor dem Großen
das alles ineinander fügt
in raum- und zeitenlosem Schoße
gewähren lässt und einfach liebt

 

 

 

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Ludwig Janssen, Apfelpferdchen / Acryl, 80x80cm

 

 

 

Gedicht eines schweren Tages
Ludwig Janssen © 25.03.2003 

Weiß nicht,
wozu es gut ist.
Weiß nur,
dass es weh tut.

Sehe dich schwinden -
du fühlst es.
Fühle dich sterben -
du stirbst.

Gehst du mir voran
oder nimmst du
meinen Plan 
mit dir?

*******

Es ist Zeit.

Wie immer,
wenn du Angst hast,
suchst du
meine Nähe:

Ich bin da!

Vertraute Worte.
Für dich.
Sch...! Sch...! Still!
Still, mein Herz! Herz, steh still!

Du gehst.

Ein Krampf.
Ein letzter Schnaufer.
Blut.
Stille.

Meinen Plan hast du mir gelassen.

*******

Ich zeigte dir das Leben.
Trug dich durch alle Ängste.
Du an meiner Seite,
immer.

Immer.

Nahm ich dich mit
in meinem Drehen,
öffnete ich dir
den Himmel

Es tut weh,
Erde zu sein,
dich zu tragen,
zu diesem schönen Platz.

Es tut weh,
Himmel zu sein
ohne dich - 
doch es geht.

*******

Heute nacht
werde ich 
dein Atmen
vermissen.

Morgen früh
die Begrüßung,
den hungrigen Blick
auf mein Brot.

Dieser Abschied
löscht einen Stern
nach dem anderen.
Es sind sehr viele.

*******

Einen Stern bewahre ich:
Unsere Reise 
war dein Leben:
Es war voll und gut.

Die Reise
unserer Seelen
geht weiter:
Auf Wiedersehen!

 

 

 

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Mitternachtsgedanken
ein jahrzehnteübergreifender Automonolog von Ludwig Janssen

 

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>>Tiger Übermü beim Sturz<< von I. Astalos

Tiger Übermü

 

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