Aus dem Tagebuch des Mondes


Weißt Du
wie das ist
so kalt
halb erfroren
ohne Luft hier
zu harren?


*


Seit Menschgedenken
angestarrt
zuweilen auch
wie Religion
so oft
besinnungslos verharrt
im Lied des Himmels
nur ein Ton....


**


War oft das hellste Lied bei Nacht
die manchmal fast zum Tag gemacht
Und störte ich auch manchen Traum
so hab ich mich doch stets bemüht
und nahm den Sternen kaum an Raum
Manch alter Freund nun längst verglüht


***


Zeiten schweifen
Träume reifen
die oft, in klirrendblauer Nacht
als Wölkchen in die Welt gebracht
alsbald zur Vision erwacht
obgleich doch einst nur ausgedacht....


****


Und plötzlich
wie immer wieder
wird mir klar
wie hilflos
das Sein
so unangefochten
oberhalb der weltlichen Dinge
unterhalb der menschlichen Seelen
und jenseits des Verstandenseins
wohl sein muß
und ist
und immer war


*****


So sehnt´ ich mir
die Wärme
die Empathie
das Verzeihen
den Neuanfang
die Umarmung
und die gereichte Hand
die bei Euch dort unten
irgendwo im Abendwind
still vor sich hin keimt...






Hoffe, Ihr könnt sie noch sehen!





*
***
*****

 

19.03.2003

...geschrieben von DeGie 
ca. 430 Leser bis Oktober 2004

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21 EINDRÜCKE

hibernationkid schrieb am 10.07.2003:
    mann im mond müßte mann sein

 
LaRevolution schrieb am 10.07.2003:
    hm elfenpein hat heute ihren tag ohne hemmungen :) zum text: besser.

 
DeGie schrieb am 10.07.2003:
    @hk: Tach auch! @ElfenPeinchen...Das geht nicht...Oft schon gehabt - gibt nur Ärger....Warten wir, bis Du 18 bist! @LaRevo: Dann muß ich die Hoffnung ja doch nicht ganz aufgeben...Auf jeden Fall schön, Dich mal wieder zu Besuch zu haben!

 
LaRevolution schrieb am 10.07.2003:
    ich kann warten bis die welt sich bessert

 
ElfenPein schrieb am 10.07.2003:
    ach, herrje, musst du mir denn meine minderjährigkeit so gnadenlos vorhalten? ...ich bin verdorbener als du denkst, baby... ;)

 
DeGie schrieb am 10.07.2003:
    Klar - nur will ich es hinterher nich wieder in schuld sein....(außerdem will ich LaRevo nich vor den Kopf stoßen)

 
Nehemia schrieb am 10.07.2003:
    Str.4 hats mir angetan....@ElfenPein,ich mag zwar klare Sprache doch diese ist mir einen Hauch zu offen....N.

 
punkt schrieb am 10.07.2003:
    ....es ist nicht nur einmalig geschrieben...es dient auch zur partnervermittlung! 2 in 1! das muss man können! :-)

 
DeGie schrieb am 11.07.2003:
    Stimmt, Nehe, das ist fast überdurchschnittlich offen.......ach Pünktelie, wir beiden mußten doch nicht mehr einander vermittelt werden...

 
ElfnPein schrieb am 11.07.2003:
    Dieses ist die zensierte Verion des eigentlich zweiten Kommentares hier: meister, lasst mich vor euch niederknien, lasst mich eure füße küssen und [---ZENSUR---] (tut leid, letzteres ist mir einfach so RAUSGERUTSCHT) und ganz hast du dir das reimen doch nicht verkneifen können...

 
ElfenPein schrieb am 11.07.2003:
    aha, jemand verhunzt meinen namen ohne meine zustimmung? wenn zensiert wird, dann bitte nicht unter meinem namen, okay? außerdem weiß degie, glaub ich, wie ich es meine ;)

 
Sanguis Draconis schrieb am 14.07.2003:
    so, mein lieber Degie, jetzt hab ich mich lang genug vor einem kommentar beim "tagebuch des mondes" gedrückt. Jetzt kriegst du deinen komm: ich hab mich deswegen gedrückt, weil dein text in mir meine schwarzen seiten zum schwingen bringt. soll heißen: ich weiß wie es ist, kalt und halb (innerlich) erfroren nach luft zu schnappen. seit "menschengedenken" angestarrt zu werden wegen meiner narben. ich bemüh mich auch, niemanden raum zu nehmen und alte freunde, so man sie denn jemals freunde nennen konnte, sind "verglüht". auch bei mir schweifen die zeiten, nämlich "ohne mich vorbei", wenn ich wieder meine anfälle hab, und träume reifen zu visionen, die alles andere als angenehm sind. deine dann zwei folgenden strophen treffens dann auch noch voll. so, jetzt ist es raus. ein gedicht, das mein persönliches innenleben so zerpflückt, kommentier ich eben nicht so gern. was scherts mich, ob du den mond meinst, es ist, wie wenn ich in ein tagebuch geschrieben hätte. so, und dass dein text dann auch noch sehr gut ist im lyrischen sinn, brauch ich wahrscheinlich nicht extra zu betonen, deswegen kommts ja auch auf meiner page in den gästetexten. nun zufrieden??? ach und übrigens, die großbuchstabentexte kannst du gern verteilen. sie gehören zu mir , wie meine narben. lieben gruß Sanguis Draconis

 
ElfenPein schrieb am 14.07.2003:
    warum meldest du dich nicht selbst an, lieber drachenblut? und veröffentlichst selbst deine texte.... wäre sehr neugierig...

 
DeGie schrieb am 14.07.2003:
    Mensch Drache! Du weißt, daß ich Dich für Deine Offenheit liebe!......Die wievielte Auferstehung hast Du gerade hinter Dir?....Weißt Du, ich möchte noch so an die 50 Texte der Art "Zwielicht der Dämmerung", "Ans Ende der Welt" oder "Für Maggie" lesen......Dann sehen wir weiter....................@EP: Da Du Dich selber bestimmt wieder und wieder anschaust: Scrolle doch mal von Deinem Begleittext bei mir nach oben und klicke dort Deinen Vorredner an....Kann man durchaus was von lernen.......

 
Sanguis Draconis schrieb am 18.07.2003:
    hallo, erst mal ne antwort zu elfenpein: ich bin fest bei der lyrik-ecke mit dem veröffentlichen und bei zwei anderen doards auch noch. irgendwie würde es in stress ausarten, hier auch noch zu veröffentlichen. vielleicht überleg ichs mir aber auch noch, ich bin da immer etwas unentschloßen. wenn dich meine bisherigen werke interessieren, guck doch mal rein in die l-ecke oder noch besser auf meine page, da sind auch n paar bilder dabei. http://sanguis.draconis.beep.de freu mich auf jeden besucher. hallo degie, ich zähle meine "auferstehungen" schon lang nicht mehr. sie gehören dazu, so wie die jahreszeiten. sie differieren nur in der intensität. also, warten wir die nächsten 50 texte ab, mein lieber degie. lg sanguis draconis

 
DeGie schrieb am 19.07.2003:
    Gut, abgemacht: 50 Texte! Und bis dahin standesgemäßes Artichsein!

 
Alex-sandra schrieb am 02.06.2004:
    Aus dem Tagebuch des Mondes Weißt Du wie das ist so kalt halb erfroren ohne Luft hier zu harren? Es ist wie... eine Spirale die sich dreht und dreht nicht enden will deren Schleifen vor dem Auge verschwimmen endlos kreisen sich winden wirbeln spulen ringeln ohne Anfang noch Ende * Seit Menschgedenken angestarrt zuweilen auch wie Religion so oft besinnungslos verharrt im Lied des Himmels nur ein Ton.... ** Wie… ein Spielzeug das aufgezogen immer und immer wieder seine Trommel schlägt ohne Rhythmus nur stur der Mechanik zu Dienste der Blick: kein Blick - nur Wimpern dem stupiden Einerlei auflehnend tapfer nach oben geklebt Denn der Mann im Mond schläft nie War oft das hellste Lied bei Nacht die manchmal fast zum Tag gemacht Und störte ich auch manchen Traum so hab ich mich doch stets bemüht und nahm den Sternen kaum an Raum Manch alter Freund nun längst verglüht *** Zeiten schweifen Träume reifen die oft, in klirrendblauer Nacht als Wölkchen in die Welt gebracht alsbald zur Vision erwacht obgleich doch einst nur ausgedacht.... **** Und plötzlich wie immer wieder wird mir klar wie hilflos das Sein so unangefochten oberhalb der weltlichen Dinge unterhalb der menschlichen Seelen und jenseits des Verstandenseins wohl sein muß und ist und immer war ***** Er ist…hoch oben und doch ist es ein Schlängeln auf staubigem Boden die Fährte zerronnen genommen der Leere trotzen sich füllen und wieder verlieren bis dass der Schein vollends erlischt und neu erscheint So sehnt´ ich mir die Wärme die Empathie das Verzeihen den Neuanfang die Umarmung und die gereichte Hand die bei Euch dort unten irgendwo im Abendwind still vor sich hin keimt... Sehnen ist... Nur ein Blick hinter den Vorhang gebremst durch die Mauer Nur ein Glimmen der Sterne erhascht im losen Fall Nur geronnene Zeit in Tränen zerflossen Hoffe, Ihr könnt sie noch sehen! Manchmal, DeGie, und nicht immer wenn man sie braucht..... Großartig! Alex-sandra

 
DeGie schrieb am 03.06.2004:
    Ach, die Mondfrau ... "Manchmal, und nicht immer, wenn man sie braucht" ... Das ist es wohl: Man sollte öfter aus der Perspektive des Trabanten schauen ... Manchmal sehnt´ ich mir auch Zeilenumbrüche herbei ...

 
sanddorn schrieb am 03.06.2004:
    wow! wirklich wunderschön...göttliche inspiration!

 
DeGie schrieb am 03.06.2004:
    DaSchö SaDo ...

 
Shukran schrieb am 11.09.2004:
    Wie sehnt man sich im milden Abendwind/ nach jener Wiege, die man schon als Kind/ auf wollig weichem Fell genoss!/ Wie wächst in einem dieser Sehnsuchtsspross/ in einer kalten Welt,/ wo hin- und wieder/ ein Sternchen aus dem gleichen Grund/ vom Himmel fällt!/ Man breitet schnell die Arme aus/ und möcht´ es halten./ Die Stille schluckt das alte Haus,/ wo Herzen kalten Wind verspüren/ und hinter den geschloss´nen Türen zittern,/ weil sie an ihrem Leid verbittern,/ anstatt einmal sich zu fragen:/ Kann der Mond das Leid nicht tragen?/ Und sei es nur durch schöne Träume,/ in die man gleitet wohlbehütet -/ Vielleicht ist hinterher ein liebend Herz zart ausgebrütet ... Das Shuki wünscht Dir was Schönes zu den schönen Gedichten!

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