Der stolze Vater
Seeman & DeGie © 18.-20.03.04
Mein Sohn, du siehst ein weites Feld
Das hab ich alles selbst bestellt
Im Schweiße meines Angesichts
Ich weiß, davon verstehst du nichts,
Drum soll es dich nicht weiter stören
Bald wird das alles dir gehören
Mein Sohn, du siehst ein großes Haus
Die Menschen gingen ein und aus
Natürlich hab ich`s selbst gebaut
Ein Depp, wer anderen vertraut
Wen könnte sowas nicht betören:
Bald wird das alles dir gehören
Mein Sohn, du siehst den hohen Baum,
Er wuchs mit dir und meinem Traum
Denn, wenn ich einmal nicht mehr bin,
dann hätt das alles keinen Sinn,
Doch bin ich zuversichtlich doch
das du das wohl verstehst einst noch
Mein Sohn, siehst du die schöne Frau
auf diesem Bild, schau ganz genau
vor zwanzig Jahren macht' ich dies
ein Jahr, bevor sie uns verließ
das war, als sie dich gerad' geboren
Warum ging sie uns nur verloren?
Mein Sohn, wenn du mal finanziell
Probleme hast, dann sag es schnell
ich habe ja malocht sehr hart
und manche Mark für Dich gespart
Die Saat, die einst ich angelegt
sie trägt noch immer unentwegt
Mein Sohn, sag, warum sprichst du nicht
und siehst mir in mein Angesicht?
So öffne doch vor allen Dingen
die Augen mit den schwarzen Ringen?
Schon morgen wird das schwerer, Jung'
denn da ist doch Beerdigung...
Weichen / Lupinen (DeGie & Minouche)
zu DeGies neueren Gedichten auf den Feiertagen der Eskimos
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