Der letzte Winterschlaf
DeGie © 30.11.03

Im Herbst, da kommen ungezwungen
manchmal mir Erinnerungen
Wenn Laub verstirbt in vielen Farben
Dann würd ich gerne Zeit noch haben

Für kurz vergessen all die Schranken
Und Dich umarmen in Gedanken ...



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Wenn späte Amseln Lieder singen
Dann scheint's, als blieben Jahrmillionen
Das, was wir lieben von den Dingen
wird weiter uns wohl innewohnen

Und lohnen wird es allemal
zu streicheln Träume seiner Wahl ...



Ein Windhauch streift das letzte Laub
wie tausend Federn schwebt von hinnen
mit tausend Träumen, und ich glaub
was zählt, das bleibt in meinen Sinnen

Gestorben letzte Hoffnungsschimmer
Doch Träume bleiben oft für immer ...



Ach, hielten doch ein paar der Bäume
das Laub, wieviel vom Zauber bliebe!
Als Zeugen ungelebter Träume
verließen sie erfriernde Triebe

Ich weiß, einst wird es neue geben
Doch werd ich das nicht mehr erleben ...



Der Wind! Das Laub, von Geisterhänden,
erzählt, formiert zu Hieroglyphen
vom Brunnen, den so gern wir fänden
vom Traum, den ach so gern wir schüfen

Ich seh sie ziehn und wünsche mir
sie trügen das, was blieb, zu Dir ...



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Im Herbst, als Träume sanft vergingen
im Klang der letzten Amseln Singen
von kalten Winden aufgeräumt
war bald der letzte ausgeträumt

Er blieb, das wünscht' ich ach so sehr
wenn nicht schon lange Winter wär ...

 

 

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Anneliese Giersbeck, Öl auf Leinwand, 100 x 135 cm


 

 

Begrabene Schatten

 

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